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Meditative Klanglandschaften im Januar-Dunkel

Meditative Klanglandschaften im Januar-Dunkel

„Ein Sommernachtstraum“, so heißt an diesem kalten Wintertag trotzig das Programm von Holm Birkholz und Karoline Eckardt in der Petrus-Kirche in Berlin-Lichterfelde. Und genauso trotzig empfängt uns das Bühnenbild mit einer leuchtenden Sonne, die mit ihren orangeroten Sonnenflecken in einer Bilderfolge vom Horizont eingeholt wird. Gudrun Birkholz hat die Werke geschaffen, genauso wie die Blumen aus geschöpftem Papier, die mit ihren weiß-blau gemaserten Blütenkelchen die Vorstellung umrahmen.

Gudrun haben wir über unseren Blog kennengelernt und stehen seit unserem letzten Konzertbesuch Geigen-Mandala in der Petrus-Kirche in fortlaufendem lockeren Kontakt. Von ihr erfahren wir auch, dass der Sommernachtstraum ursprünglich für eine Aufführung in den passenden Monaten geplant war, coronabedingt aber in die komplementäre Jahreszeit wechseln musste. Mit ihr zusammen dürfen wir einen Blick auf die Notenblätter ihres Ehemannes Holm Birkholz werfen: „Er hört die Musik und setzt sie dann in Noten um!“ In einem mehrstufigen Prozess entstehen so seine Kompositionen, die er auch schon für seine Philharmoniker-Kollegen und für seine eigenen Soloprogramme im Auftrag der „Stiftung Berliner Philharmoniker“ schuf.

Ich frage mich, wie man das nur spielen kann und Martin stöhnt als Hobby-Gitarrist beim Blick auf das Programm: „Cis Moll ist ja wohl das Schwerste, was geht!“ Mit diesen Gedanken nehmen wir auf unseren Stühlen in der vordersten Reihe Platz und wechseln schon bei den ersten Tönen des Konzerts wie von Geisterhand auf die Bank eines Fischerbootes auf dem Li-Fluss in China. Die Chakra-Klangschale baut ihren Ton auf und füllt umfassend das Kirchenschiff. Holm bestimmt gefühlvoll den an- und abnehmenden Klang und Karoline verzaubert uns mit ihrer Viola. Wir schließen die Augen und geben uns allein den Klängen hin. Nach und nach formt sich in unseren Köpfen das Bild eines sich träge dahin schlängelnden, grünblauen Flusses zwischen hoch aufragenden Karstfelsen irgendwo im Reich der Mitte und in unseren Herzen herrscht Frieden.

Mehrere Klangschalen

Deutlich mehr als beim letzten Konzert kommen Klangschalen und Glocken zum Einsatz und verstärken die Stimmung einer fernöstlichen Reise durch Kirschblüten, Vogelstimmen im Bambushain und Insektengesumm an Blütenkelchen.

Auffällig auch das häufige Pizzikato, das Zupfen der Saiten, bei diesen ungewöhnlichen Stücken. Karoline erklärt uns im Anschluss, dass sie derartige innovative Konzepte begeistern. Über freundschaftliche Verbindungen hat sie Kontakt zu Holm Birkholz gefunden, der ihre musikalische Entwicklung unterstützt.

Portrait einer jungen Frau Karoline Eckardt

„Klar habe ich riesigen Respekt davor, mit einem Musiker zu arbeiten, der unter Herbert von Karajan auf den Bühnen der Welt stand!“, sagt sie. Und als ich Karoline frage, was denn ihr musikalisches Lebensziel wäre, erwarte ich als Antwort so etwas wie „auch Mitglied eines berühmten Ensembles“ zu werden. Überraschend höre ich aber: „Die Resonanz zwischen Künstler und Publikum, die zu spüren, ist mein größtes Ziel!“ Ich würde sagen, an diesem Abend in der Petrus-Kirche ist sie diesem Ziel schon sehr nahegekommen. Begünstigt auch durch die intime Stimmung der überschaubaren Anzahl von Zuhörerinnen und Zuhörern.

Christiane, einer Organisatorin von petrus-kultur erklärt uns, dass die Coronazeiten sehr schwierig für das Veranstaltungskonzept sind. Oftmals tragen die 16 bis 20 Euro Eintritt pro Person nicht die entstehenden Kosten, auch wenn sehr viele Mitarbeitende ehrenamtlich tätig sind. Aber alle freuen sich, dass es überhaupt weitergeht und hoffen auf bessere Zeiten. Das Programm jedenfalls lädt zu weiteren Besuchen ein, nicht nur Klassik, auch Blues, Saxophon und Folk-Music laden zur Unterhaltung ein. Passend zu unserem Motto: „Jetzt haben wir Zeit für uns! Macht was draus!“ Wir hatten jedenfalls einen schönen Abend und haben die Sommernacht im Januar gespürt.

Karo und Holm spielen für unser Foto zum Abschluss noch einmal gemeinsam kurz auf ihren Instrumenten und die Freude daran kann man nicht übersehen. Vielen Dank!

Am Anfang des Artikels steht “Werbung unbeauftragt”, das heißt, dass dieser Artikel ohne Beeinflussung und Bezahlung geschrieben wurde. Warum der Vermerk trotzdem dort steht, erfahrt ihr auf unserer Seite “Transparenz”.

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