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Sylt – mit dem Opel im Jaguarland

Sylt – mit dem Opel im Jaguarland

Er ist selten geworden. Nur mit Glück ist er zwischen Cayenne und X5 in einer Lücke versteckt zu entdecken. Der Opel!

Aber von Anfang an: Wir reisen mit der Bahn in bequemen fünfeinhalb Stunden von Berlin direkt nach Westerland. Freunde und Syltkenner erwarten uns auf der Insel mit ihrem Auto und bieten das volle Besichtigungsprogramm von Hörnum bis List. Doch bevor es richtig losgeht, saugen die Augen die endlose Strandweite auf. Es schmeckt nach Wellenrauschen mit Salzgarnitur. Der Inbegriff des Meeresurlaubs strahlt in weißer Farbe. 102 bis 203 laden ein.

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Die Augen sind glücklich, die Nase erfrischt. Über uns kreischen die Möwen im Streit um ein Stück Fisch. Vielleicht selbst gefangen, vielleicht auch einem ahnungslosen Touristen aus der Fischbrötchen-Hand geraubt. Auch unser Magen wartet auf Fütterung. Was liegt hier näher als Fisch! Und wenn Fisch, was liegt hier näher als GOSCH! Also auf zur nördlichsten Fischbude von Deutschland. Wir besteigen den Opel der Freunde und huschen am schlafenden Targa vorbei nach List.

Sylt Porsche vor Sylter Royal.jpg

Wenn Jürgen Gosch hier von Fischbude spricht, ist das schlichtweg untertrieben. Es ist ein Restaurantkomplex aus vier Gasthäusern in maritimer Atmosphäre mit Plätzen für mehrere hundert Fischgenießer. Kaum vorstellbar, dass der „Jünne“ als Aalverkäufer mit Bauchladen angefangen hat. Sein erster großer Schachzug war seine „Wahre Fischsuppe“ im Plastikschälchen: wegen der fehlenden Alkohol-Schanklizenz bestand die Suppe aus hochprozentigem Korn und Zitronenbrause. Heute wird hier eher Grauburgunder zur Sylter Fischsuppe serviert. Und das immer noch zu Opel-Preisen. Selbstverständlich geht auch Champagner zum Hummer, damit der Maybach GLS überhaupt bereit ist, Herrchen und Frauchen zurückzubringen.

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Die Gästeschar ist bunt gemischt: dünn, dick, sportlich, bequem, Camp David, Daniel Hechter und Adidas - letztendlich Alltagsmenschen. Und denen haben die Künstlerinnen Christel und Laura Lechner bunte Skulpturen gewidmet. Die Betonfiguren machen Urlaub auf Sylt. Vollschlank tragen sie ihr Surfboard die Uferpromenade entlang oder halten ihre Bikinifigur in die Sonne.

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Die Alltäglichkeit ihres Aussehens zieht mich in ihren Bann. Unperfekt, wie der Mensch nun einmal ist, gehen sie den Inselbeschäftigungen nach. Sie nehmen eine Dusche, sitzen am Kaffeetisch oder wagen einen Kopfsprung ins Wasser. Die Badekappe darf nicht fehlen. Zusammen mit Kurt in seinem grünen Pullunder, versuche ich auch ohne Fernglas die Möwen zu beobachten.

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Die Kunstwerke ohne Attitüde wohnen in Wenningstedt. Eine Übersicht der Standorte gibt es >hier<. Und zu Wenningstedt passen sie optimal. Ich würde es mal als Opel-Schutzreservat bezeichnen. Natürlich faucht auch hier die Jaguar-F-Type über den Parkplatz und versperrt der Q7 die Sicht, aber hier fühlt sich der Opel passend und heimisch.

Ursprünglich war Sylt eine abseitsgelegene Insel mit kargem Boden, wo Kleinbauern und Landarbeiter in großer Armut lebten. Der Walfang und die Austernzucht brachten etwas Wohlstand bei den Fischern. Im 17. und 18. Jahrhundert siedelten sich in Keitum, dem damaligen Hauptort der Insel, mehrere begüterte Kapitäne an. Der Ort erreichte einen gewissen Wohlstand und zeigt es heute noch mit traumhaften Backsteinbauten unter Reet, umgeben von gepflegten, saftgrünen Gartenlandschaften.

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Der Spaziergang durch den Ort ist eine Augenfreude. Jedes Haus buhlt mit seiner Schönheit um ein Foto auf der Kamera. So ein Reetdach hat eben eine besondere Ausstrahlung. Diese Erkenntnis setzt sich zum Glück auch bei den vielen neuerbauten Ferienhäusern durch. Nur wenige Betonunfälle verunzieren Westerland und ein paar Strandlagen. Ansonsten ist alles gepflegt, hübsch, Urlaub. Sylt nimmt mich gefangen. Und der Leuchtturm an der Südspitze in Hörnum ist allemal ein Foto wert.

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Unsere „Reiseleiterin“ Sabine berichtet über ihre Kindheitserinnerung einer „taglangen“ Wanderung um die riesige Landzunge. Heute müsste sie nur noch einen Kurzspaziergang ertragen. Sturmfluten und Strömungen haben die Dünenfläche der Odde von 100 Hektar auf gerade einmal 20 Hektar verkleinert. Ein bedrohtes Naturschutzgebiet, an dessen Rand Strandkörbe, Himmel und Wolken einen weiß-blauen Traum bieten.

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Auf dem langgestreckten Landfinger zwischen Hörnum und Westerland liegt ein weiteres Highlight von Sylt: die Sansibar. Das Kult-Restaurant in den Dünen wirbt mit Currywurst und Kaviar und zeigt damit den Geist der Insel. Bodenständiges trifft Luxus. Alltägliches liegt dicht beim Überfluss. Opel neben S-Klasse. Warten müssen alle. Es sei denn, man ist auf „Du“ mit dem Schwaben Herbert Seckler, der eine ähnliche Geschichte wie „Jünne“ vom Gosch aufweist. Er formte aus der Imbissbude ein Restaurant mit Gault-Millau Auszeichnung. Schon das Warten hat hier eine andere Dimension. Strandkörbe bilden die Schlange zum Anstehen oder besser Ansitzen.

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Nach einer sonnigen Stunde Strandkorbwarten lassen wir mal den Kaviar aus und genießen eine andere Kultkombination der Sansibar. Erdbeerbowle und Kaiserschmarrn. Fluffig locker mit Grütze, Apfelmus, Preiselbeersahne und Vanilleeis begleitet er den erfrischend kühl-perligen Wein, in dem sich saftig rote Früchte drängeln. Das zaubert ein Lächeln ins Gesicht.

Ich im Strandkorb mit Erdbeerbowle.jpeg

Der Nebenkorb lässt es etwas fetter angehen. Sushi zu mehreren Flaschen Champagner. Das geht auch und endet sicher in einer vierstelligen Rechnung. Da ist es selbstverständlich, dass der kleine Louis im Sand neben dem Stuhl sein sauberes Plätzchen auf einer Serviette bekommt.

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Achja, die Insel bietet eine große Auswahl an interessanten Lokalen. Von edel und teuer bis hin zu bodenständig und (nahezu) preiswert. Das Restaurant „iismeer“ in Wenningstedt ist nicht gerade günstig, aber mit dem Angebot mein Favorit. Der Service aufmerksam, der Meeresblick berauschend und die Spieße für das Tischbarbecue hervorragend. Der Vorspeisenteller üppig, vielfältig und vor allem lecker. Frische Austern sind dabei, die den Meeresduft an den Tisch bringen. Zunge und Gaumen freuen sich! Selbst der Preis schmeckt: für die Qualität absolut angemessen.

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Nicht bestellbar, dafür völlig kostenlos, rundet ein orangeroter Sonnenuntergang das Sylt-Feeling ab. Nicht ohne Grund gibt es dieses Motiv millionenfach von überall auf der ganzen Welt. Sylt steuert noch den Kontrast von Strandgras hinzu und perfekt ist das Sehnsuchtsgefühl.

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Das Schauspiel lockt sie alle herbei. Strahlende Augen blicken in die Ferne, freudenrote Wangen empfangen die Restwärme und leuchtende Gesichter saugen das Glücksgefühl ein. Sylt begeistert uns alle: Range Rover neben Polo, Rolls Royce Phantom neben Clio und unser Opel neben Jaguar…

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Bob Dylan, mein Poet

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