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Cusco - Hauptstadt des Inkareichs

Cusco - Hauptstadt des Inkareichs

Wir sind durch Peru auf eigene Faust gereist und haben spannende Abenteuer, große Anstrengungen und einzigartige Natur erlebt. Das volle Erlebnispaket gibt es in unserem Artikel “Peru auf eigene Faust”. Wer erstmal nur spezielle Themen nachlesen möchte, für den sind diese Einzelartikel bestimmt.

Auf den Weg nach Cusco

„Taxifahrer immer über das Hotel bestellen“, so der Hinweis in jedem Reiseführer. Das ist sicherer. Wir halten uns daran und bestellen für die Fahrt zum Flughafen Juliaca bei Puno diesen Service. Auf die Minute hält der Fahrer vor dem Hoteleingang in der einzigen Fahrspur und wir verladen unser Gepäck unter wütendem Gehupe der folgenden Fahrzeuge. Die Hupe ist hier ohnehin das wichtigste Zubehörteil um anzuzeigen, dass es zu lange dauert, dass das Taxi frei für Gäste ist oder die Ampel zu lange „rot“ zeigt. Der Preis ist ausgehandelt, Taxis haben hier keinen Taxameter. Am Stadtrand von Puno hält unser Fahrer plötzlich an, nimmt das Taxischild vom Dach seines Kia und fährt weiter. Okay vermute ich, er hat nur eine Lizenz für die Stadt. Zügig geht es weiter über die autobahnähnliche Straße. Plötzlich erneut abruptes Bremsen und eine Wende über den unbefestigten Mittelstreifen. Er fragt Martin, wann unser Flug geht. Oh, hier stimmt was nicht. Was wird das hier? Ich fühle mich auch nicht wesentlich besser, als wir in eine kleine Seitenstraße abbiegen und an einem Dorfplatz halten. Automatisch habe ich die Bilder von überfallenden Touristen im Kopf.

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Wir sollen in einen Kleinbus umsteigen. Damit wir in den Bus passen, lädt der Busbesitzer erstmal hektisch zehn Quinoasäcke aus. Danach fuchteln: Wir sollen einsteigen. Der Taxifahrer zeigt uns an, dass er mit dem Gepäck hinterherkommt. Spätestens jetzt schrillen alle Alarmglocken, das machen wir nicht mit. Wir laden also unser Gepäck um und fahren weiter Richtung Flughafen an einer Polizeikontrolle vorbei. Aha, das war also der Grund. Unser Taxi(?) überholt uns und hält auf dem Standstreifen und es heißt wieder Umladen. Erst als wir gerade noch rechtzeitig am Airport ankommen, entspanne ich mich und sehe auch den Frauen und Martin eine gewisse Erleichterung an.

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Der kurze, einstündige Flug nach Cusco erspart uns eine siebenstündige Nachtfahrt durch die Berge. Q’osqo (Nabel der Welt) war die Hauptstadt des Inkareiches, das sich über große Teile Südamerikas erstreckte.

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Heute ist Cusco die Hauptstadt des Tourismus. Touranbieter zu einem gewissen „Machu Picchu“, Massagesalons (also nur welche, die müde Muskeln lockern) und Trekkingausstatter von nachgemachten, billigen North Face Klamotten bis hin zu sündhaft teurer, echter Patagonia Outdoor-Ausstattung, buhlen um unsere Gunst. Dazwischen natürlich 3.137 Geschäfte mit Alpakapullovern und Schals.

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Dazu ist die Stadt voll von Kathedralen, Palästen und Museen und …

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… nachts erscheint sie uns besonders reizvoll.

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Für uns heißt es jetzt erst einmal, uns auf den Salkantay-Trek zum Machu Picchu vorzubereiten. Insbesondere achten wir gegenseitig sehr auf unsere Gesundheit und beobachten genau, wie die Höhenanpassung vonstattengeht. Mehrfach am Tag wird abgefragt. Martins heftiges Nasenbluten ist seltener, dafür schmerzt sein Zeh, Melanies Husten ist besser und die Kopfschmerzen haben auch bei Petra nachgelassen. Ich habe zwei schlaflose Nächte mit Schnappatmung verbracht und konnte erstmalig wieder durchschlafen. Nur noch gelegentlich kommen wir bei Anstrengung aus der Puste.

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Trotzdem verspüre ich sehr großen Respekt, wenn nicht gar etwas Angst vor unserer großen Tour über die Pässe: bis zu 22 Kilometer auf über 4.000 Metern Höhe wandern und dann im Zelt bei 0°Celsius übernachten. Uff, ich merke schon beim Schreiben, wie mein Puls steigt. Martin und den Frauen geht es nicht anders. Es ist immer wieder unser Thema. Reichen Kondition, Akklimatisierung und warme Klamotten aus? Für die Tour bekommen wir Schlafsäcke, Wanderstöcke und letzte Informationen, wie wir unsere Challenge überleben können.

Einige Tage später …

Wir sind zurück in Cusco vom Salkantay Trek und vom Manu Nationalpark. In zwei Tagen geht’s über Lima zurück nach Deutschland. Wir wollen noch einmal Cusco auf uns wirken lassen.

Viele Leute kämpfen hier auf der Straße um‘s tägliche Überleben. So kommt es mir jedenfalls vor. Alle paar Meter möchte uns irgendjemand etwas verkaufen.

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Wir kennen das inzwischen und reagieren eigentlich nicht mehr. Irgendwie bin ich zu erschöpft, um überhaupt noch „No, gracias!“ zu sagen.

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Wir als Touristen sind ihre Einnahmequelle, das ist klar, aber es ist doch arg lästig. Und inzwischen haben wir auch alles aus Alpaka, wirklich!

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Cusco ist ein quirliger, internationaler, sehr interessanter Ort voller Gegensätze. Die Kathedrale und die sechs anderen nicht minder imposanten Kirchen und die zahlreichen Museen locken die Touristen an. Am wildesten ist die ständig verstopfte Avenida de Sol und am schönsten der Plaza Mayor, früher Plaza de Armas, mit den alten Bogengängen, mit dem Brunnen und der Kirche.

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Im Gegensatz dazu ist die Armut der Menschen nicht zu übersehen. Rund zwei Drittel der Bevölkerung in den großen Städten ist abgehängt. Überall bitten Bettler und Bettlerinnen um eine milde Gabe und unendliche viele Leute wollen etwas verkaufen; sei es Alpacaware in Komplettausstattung oder eine Dienstleistung wie Massagen oder ein Foto mit dem Babylama oder etwas zum Essen. Und die Taxis sind überaus nervend; ständig werden wir Touris angehupt, ob wir denn nicht lieber mit dem Auto fahren als laufen wollen.

Aber es gibt auch Tanz, Spaß und Freude zu sehen. So zum Beispiel ein Aufmarsch von kostümierten Menschen vor einer Kirche, die zur handgemachten Musik eine kleine Show präsentieren.

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Etwas ganz Besonderes habe ich als ehemaliger Raucher festgestellt: Die Peruaner rauchen nicht, jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit. Wenn ich mal jemanden gesehen habe, der an dem tödlichen Glimmstängel gesaugt hat, war es garantiert ein Tourist. Interessantes Phänomen, finde ich.

Auffällig sind auch die Straßenhunde. Ständig um einen herum, streunen sie durch die Stadt. Sie sind hochgradig an den Wahnsinn des Verkehrs angepasst, zwischen den Autos hindurchschlängelnd, kommen sie unverletzt auf die andere Seite; wer das nicht kann, hat nicht überlebt, Auslese im Stadtdschungel. Diese Hunde aller Rassen und Mischungen sind freundlich und zutraulich; ist ja auch logisch, sie wollen etwas zum Fressen, sie wollen gefüttert werden. Aggressivität gibt es nicht. Nur untereinander gibt es von Zeit zu Zeit Revierkämpfe und Hierarchiegerangel, aber meistens nur nachts. Tagsüber liegen sie oft auch einfach nur schlafend im Schatten.

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Und ein Wort muss ich noch über die unglaublich dichte Polizeipräsenz in der Stadt verlieren. Polizisten beiderlei Geschlechts stehen mal einzeln, mal in Gruppen an den Hotspots und sind einfach nur da. Aber es wirkt. Ich habe mich gut dabei gefühlt. Darüberhinaus finde ich, dass Frauen in Uniformen einfach toll aussehen.

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Abends steigen wir nach San Blas hoch. Dass Cusco auf 3.326 Metern liegt, merke ich jetzt wieder deutlich. Die scheinbar unendlich vielen Stufen rauben mir den Atem. San Blas ist das Künstlerviertel, das Viertel der jungen Leute, der kleinen, preiswerten Restaurants, der einfachen hospedajes. Unser angestrebtes Ziel, das Sietes & Sietes, hat leider geschlossen. Aber wir genießen die Aussicht auf das nächtliche Cusco.

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Etwas weiter unten, am Rande von San Blas gehen wir dann in Jack’s Cafe, ein sehr beliebtes Restaurant, in dem wir bisher keine Plätze bekommen haben, weil es ständig überfüllt war.

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Jetzt sind aber vier Plätze frei. Wir bestellen Veggie-Burger und Spicy Tofu.

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Cusco hat viel zu bieten und ist eine Reise wert, auf jeden Fall. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt, nachdem die Höhenanpassung gelungen war.

Lasst Euch nicht von den fliegenden Händlern verrückt machen, die wollen nur überleben. Mir etwas Nachdruck kann man die sich auch vom Leib halten. Oder Ihr kauft einfach etwas, die Waren sind grundsätzlich immer alle in Ordnung, die Preise schwanken allerdings zum Teil recht stark. Und zum Abschluss eines jeden Tages war bei uns der Pisco Sour Pflicht, der wirkt, garantiert.

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Wer war schon einmal in Cusco? Schreibt uns an info@grad60.com

Am Anfang des Artikels steht “Werbung unbeauftragt”, das heißt, dass dieser Artikel ohne Beeinflussung und Bezahlung geschrieben wurde. Warum der Vermerk trotzdem dort steht, erfahrt ihr auf unserer Seite “Transparenz”

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