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Südtirol - Wandern, Wellness und Wein

Südtirol - Wandern, Wellness und Wein

Erika bringt die Wärme Südtirols in unseren Blog. Vielen Dank für diesen Gastbeitrag!

Der Sommer 2021 hat seinem Namen keine Ehre gemacht. Statt Hitze gab es Dauerregen bis in den August, statt lauer Sommerabende mussten Heizpilze für etwas Wärme sorgen. Irgendwann schlug uns der Regen so aufs Gemüt, dass wir uns Richtung Süden aufgemacht haben, bevor der verregnete Sommer nahtlos in den grauen Winter übergeht. Also ab nach Südtirol, wo wir nicht zum ersten Mal unsere Vitamin-D-Reserven aufladen.

Seit vielen Jahren zieht es uns im Frühjahr zur Apfelblüte oder im Spätherbst zur Weinlese nach Völlan, einem auf 700 Metern Höhe liegenden Ortsteil der Gemeinde Lana. Dieses Jahr war der September unser Reisemonat: Eine Woche Sonne satt, die herrlichen Landschaften und die wunderbare Südtiroler Küche haben uns für den verregneten berliner Sommer mehr als entschädigt.

Land und Leute

Ankommen, entspannen und wohlfühlen, das ist das Motto für den Urlaub in der nördlichsten Provinz Italiens. Die Region zwischen Brenner und Gardasee ist für uns ein kleines Paradies, auf jeden Fall aber eine der schönsten und abwechslungsreichsten Landschaften Europas mit den grandiosen Bergwelten der Dolomiten und den lieblichen Tälern im Vinschgau.

Für sportliche Menschen ist Südtirol ein Paradies mit seinem breit ausgebauten Netz an Fahrradwegen und Mountainbike-Parcours, gut ausgeschilderten Wanderwegen und Klettersteigen und einigen schön gelegenen Golfplätzen. Überall findet man gemütliche Gasthäuser und Hütten für eine zünftige Marende, wie man in Südtirol die „Brettljause“ aus Schinken und Käse nennt, die zu einem Glas Wein gereicht wird. Südtirol hat eine wechselvolle und für die Menschen dort oft schmerzhafte Geschichte durchlebt und wurde nicht freiwillig ein Teil Italiens. Nach jahrzehntelangen politischen Auseinandersetzungen hat sich die Region den Autonomiestatus erkämpft und ist heute eine der wirtschaftlich erfolgreichsten Provinzen Italiens, die das Beste aus zwei Welten bietet: österreichischen Charme und italienisches Dolce Vita.

 Wein und Kulinarik

Die Landschaft an Etsch und Eisack zählt zu den kleinsten Weinanbaugebieten Italiens, dennoch werden vor allem bei den Weißweinen Spitzenqualitäten erzeugt. Zu den klassischen Rebsorten zählen Gewürztraminer, Grau -und Weißburgunder; heutzutage werden aber auch Chardonnay und Sauvignon blanc von bester Qualität hergestellt. Bei den Rotweinen sind es vor allem Vernatsch, Blauburgunder und natürlich der Lagrein, eine Sorte, die, wie der Gewürztraminer, aus Südtirol stammt.

Im Laufe der Jahre und der Südtirolbesuche haben wir einige Weingüter ins Herz geschlossen und immer wieder besucht, um neue Weine zu verkosten und unsere Vorräte aufzufüllen. Dazu gehört die Kellerei Terlan mit ihren hervorragenden Weißweinen, von denen uns besonders der Sauvignon blanc schmeckt. Rund um Terlan wird weißer Spargel angebaut, der im Frühjahr in ganz Südtirol begehrt ist. Dazu passt perfekt ein Glas Terlaner Sauvignon blanc. Vielleicht gerade deshalb, weil dort die Spargelfelder und Weinreben direkt nebeneinander liegen. 

Ganz im Süden Südtirols an der „Grenze“ zu Italien besuchen wir gerne das kleine, aber feine Weingut Franz Haas in Montan, das wunderbar aromatische Weißwein-Cuvées produziert. Hier ist vor allem der „Manna“ zu nennen. Aber auch Freunde kräftiger Rotweine werden bei Franz Haas fündig. Eine Besonderheit sind die von Künstlern gestalteten Flaschenetiketten und der mit Kunstwerken dekorierte Probierraum des Weinguts.

Nächste Station auf unserer Weintour ist das Weingut Manincor, das malerisch auf einer Anhöhe über den Kalterer See liegt und schon allein wegen der Kombination aus alter und neuer Architektur einen Besuch wert ist.

1991 übernahmen die heutigen Besitzer den über 400 Jahre alten Gutshof und bauten ihn zu einem der Spitzenweingüter Südtirols um. Hier sollte man genug Zeit für einen kleinen Rundgang und eine ausgiebige Weinprobe einplanen. Dazu noch eine kleine Anekdote: Wer vor Kurzem im ZDF den Zweiteiler „Im Netz der Camorra“ mit Tobias Moretti gesehen hat, wird Manincor unschwer als Drehort wiedererkennen.

Zu guter Letzt kommt hier unser kleiner Geheimtipp für Wein- und Kunstfreunde: der Kränzelhof in Tscherms, der das „Weinmachen" zur Kunst erhoben hat. Aber nicht nur das, der Kränzelhof ist selbst ein Gesamtkunstwerk, das mit den „7 Gärten“ eine Kunstlandschaft und Landschaftskunst gleichzeitig bietet. Ein Besuch lohnt sich und bietet je nach Jahreszeit immer wieder neue Perspektiven. Wir genießen bei jedem Besuch im Weinhaus des Kränzelhofs die professionelle und zugewandte Beratung bei der Weinprobe.

Noch eine kurze Anmerkung zu den kulinarischen Schätzen Südtirols, auch wenn der Platz hier nicht reicht, um alle Köstlichkeiten aufzuzählen. Der Südtiroler Speck ist über die Region hinaus bekannt. Weniger bekannt, aber unwiderstehlich gut sind die verschiedenen Südtiroler Teigwaren, wie Schlutzkrapfen (eine Art Ravioli, gefüllt mit Hackfleisch oder Gemüse) oder Tirtlen (Mürbeteigtaschen, mit Spinat und Quark gefüllt). Das typische Vinschgauer Brot wird mit Fenchel, Kümmel, Anis, Schabziegerklee und Koriander gewürzt und passt hervorragend zu Speck und Käse. Die getrocknete Variante, das Schüttelbrot, kann bedenkenlos mit nach Hause genommen und einige Monate gelagert werden. Eine kulinarische Besonderheit ist der sogenannten Schwarzplentenkuchen aus Buchweizenmehl und Preiselbeeren. Was früher eher ein Armeleuteessen war (Buchweizen war billiger als Weizen und konnte auch auf höher gelegenen Feldern angebaut werden), ist heute wieder voll im Trend.

Äpfel

Was wäre Südtirol ohne Äpfel? Auf rund 20.000 Hektar werden elf Apfelsorten angebaut, also rund zehn Prozent der europäischen Apfelproduktion. Im Frühling wandert man durch ein Meer von Apfelblüten, im Herbst fahren die Apfelerzeuger eine Ernte von über einer Million Tonnen ein.

Nicht zu übersehen sind vor allem in den Orten im Vinschgau die großen Hallen, in denen die Äpfel bis zum Weitertransport gekühlt eingelagert werden. Und wenn ich dann hier in Berlin im Obstregal des Supermarkts meines Vertrauens Äpfel mit einem der Südtiroler Aufkleber kaufe, ist das immer eine kleine Erinnerung an den letzten schönen Urlaub dort.

Sehnsuchtsorte

Bozen ist die größte Stadt Südtirols und gleichzeitig Regierungssitz der autonomen Provinz. Sie ist die italienischste der südtiroler Städte mit einem italienischen Bevölkerungsanteil von 74 %. Ein Besuch im Dom am Waltherplatz (benannt nach Walther von der Vogelweide) mit einem anschließenden Espresso in einem der vielen kleinen Cafés vermittelt ein Gefühl von Dolce Vita.

Besonders schön ist auch der Wochenmarkt in den alten Gassen vor dem ehemaligen Kelterhaus (Torgglhaus) mit seinen bunten Ständen und dem überbordenden Angebot an regionalen Erzeugnissen. Und über der Stadt thront der Schlern, der Bozner Hausberg und ein Wahrzeichen Südtirols.

Die alte Kurstadt Meran liegt im Talkessel der Etsch und lädt mit ihren Laubengassen und Promenaden zu Spaziergängen und zum Einkaufsbummel ein. Oder man verbringt einen sonnigen Nachmittag beim Promenieren auf dem Tappeiner Weg oder einer Wanderung zum Dorf Tirol hoch über Meran.

Von dort erreicht man nach einer kurzen Wegstrecke das im 12. Jahrhundert erbaute Schloss Tirol, das Ursprung und Namensgeber für die Region war. Und bitte nicht wundern, wenn über dem Schloss Geier kreisen! In einem Nebengebäude ist das Pflegezentrum für Vogelfauna untergebracht, in dem kranke oder verletzte Greifvögel und Eulen gepflegt werden. Dort gibt es regelmäßig Flugschauen der imposanten Vögel.

Einer meiner Lieblingsorte ist Sterzing mit seinen mittelalterlichen Gassen und Plätzen. Am Fuße des Brenner gelegen war, die Stadt jahrhundertelang Umschlagplatz und Zwischenstation auf den Handelswegen von Nord- nach Südeuropa. Heute liegt es etwas abseits der großen Touristenströme.

Nach der anstrengenden Fahrt über den Brenner lohnt es sich, in Sterzing Halt zu machen für eine kleine Kaffeepause oder einen Bummel durch die Altstadt.

Täler und Pässe

Neben den großen Tälern von Etsch und Eisack sind vor allem das Passeiertal und das Pustertal prägend für die Landschaften und Bewohner. Von Meran erreichen wir mit dem Auto in einer halben Stunde die kleine Gemeinde Sand im Passeiertal. Dort steht das Geburtshaus von Andreas Hofer, dem berühmten südtiroler Freiheitskämpfer, das heute ein kleines Museum beherbergt. Nach einem kurzen Besuch fahren wir durch das traumhaft schöne Passeiertal weiter über die kurvenreiche Staatsstraße 44 hoch zum Timmelsjoch, das auf 2.500 Metern die Staatsgrenze zwischen Italien und Österreich markiert.

Ein Denkmal weist darauf hin, dass hier auch Südtirol von Tirol getrennt wird. Auf der Passhöhe genießen wir einen Rundumblick über die hochalpine Bergwelt, allerdings bei kühlen sechs Grad. Da kommt die Kaffeepause auf der Terrasse vor der Enzianhütte gerade recht zum Aufwärmen und als kleine Stärkung vor dem Rückweg. 

Da wir die Fahrt über den Pass so spannend fanden, nehmen auf dem Rückweg zu unserem Hotel gerne den Umweg über den 2.094 Meter hohen Jaufenpass mit seinen 20 Kehren in Kauf, frei nach dem Motto „Take the long way home“. Die Strecke ist vor allem bei Motorradfahrern sehr beliebt. Auf der Jaufenpasshöhe treffen wir zwei sichtlich erschöpfte Engländer, die nach der anstrengenden Strecke eine kleine Raucherpause einlegen müssen. Sie wollten nicht fotografiert werden, Bilder von ihren Bikes dürfen wir aber machen.

Einen Tagesausflug wert ist uns bei unserem letzten Besuch die Fahrt über Bruneck durch das Hochpustertal zum Pragser Wildsee. Man sollte sich unbedingt die Zeit nehmen für eine Wanderung rund um den See und dabei die wechselnden Aussichten auf die grandiose Hochgebirgswelt genießen. Das Tal mit dem See ist so weit von den üblichen Touristenzielen und Wanderwegen abgelegen, dass man die Natur dort noch weitgehend ungestört auf sich wirken lassen kann.

Es gibt noch so viel zu entdecken und zu genießen in dieser von Sonne und Lebensfreude verwöhnten Region. Wir kommen wieder und werden berichten. 

Vielen Dank, liebe Erika, für deinen interessanten Bericht. Wenn ihr auch Lust verspürt, über euren Urlaub hier bei grad60.com zu berichten, sehr gerne! Einfach ein E-Mail an info@grad60.com und schon sind wir in Kontakt.

Bis dahin würden wir uns auf einen Kontakt über Instagram und Facebook freuen. Und wenn ihr unsere Newsletter abonniert, erfahrt ihr von Neuigkeiten auf unserem Blog.

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