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Tag des offenen Denkmals

Tag des offenen Denkmals

„Mit der Fernbedienung konnte ich die Rolltreppen hoch- oder runterfahren lassen! Sensationell, fast wie die Mondlandung!“ So erinnert sich Sabine an das 1979 eröffnete ICC in seiner Zeit als das hochmodernste Kongresszentrum der Welt. Nunmehr 44 Jahre später öffnet es wieder seine Pforten. Doch diesmal nur zum „Tag des offenen Denkmals“. Die Rolltreppen rollen weder hoch noch runter. Allein fürs Foto stell ich mich noch einmal drauf.

„Tag des offnenen Denkmals“ ICC Berlin - Mann auf Rolltreppe

Einmal im Jahr, zum „Tag des offnenen Denkmals“, können bundesweit rund 7.500 Baudenkmäler besichtigt werden. Oftmals sind es Häuser, in die man sonst nicht hineinkommt, oder es wird ein Blick hinter die Kulissen ermöglicht. Dazu ist das Ganze auch noch kostenlos. Auch die Gerüche! Denn wir von grad60 haben uns das ICC ausgesucht und nutzen als Zugang den Tunnel unter dem Messedamm.

„Tag des offnenen Denkmals“ ICC Berlin - Tunnel mit orangefarbenen Säulen

„Letzter Aufruf für alle noch fehlenden Passagiere Flug Air Berlin 4711 nach Mallorca, bitte begeben Sie sich umgehend zum Flugsteig 4“ So klingt es in meinen Ohren als ich den Eingangsbereich des ICC betrete. Leicht vorstellbar, wie hier die Rollkoffer langrattern (gab es die schon in den 70er Jahren?) und Stewardessen, so nannte man die Flugbegleiterinnen damals, mit Halstuch, Handschuh und Röckchen den Weg weisen.

„Tag des offnenen Denkmals“ ICC Berlin - Blaue Leuchtstoffröhren 4

Die Farbgebung „blau“ und „rot“ folgt einem genauen Schema. Auf der Westseite des vor dem Mauerfall errichteten Hauses sind die blauen Töne angebracht und der Osten ist rot (sic!). Ein Besucher wirft zu der Erklärung ein: „Kann man sich merken: Hertha und Union!“

„Tag des offnenen Denkmals“ ICC Berlin - Rote Leuchtstoffröhren 3

Weitere Erklärungen bekomme ich im größten 5.000 Personen fassenden Saal 1. Mit der Anordnung und Bestuhlung wurde eine extrem kurze Nachhallzeit erreicht, ideal für verständliche Sprachakustik. Damit aber auch Klassikkonzerte vernünftig klingen, wurde durch eine ausgeklügelte Mikrofon-Lautsprecher-Verknüpfung der Nachhall verlängert. Kann heute jeder Computer, doch damals war es ein Meisterwerk der analogen Technik.

Jeder Platz verfügt über einen kleinen Tisch und ein ausklappbares Lämpchen. Dazu gibt es selbstverständlich auch einen Aschenbecher am Platz, denn wer hält so eine lange Konferenz über Lungenkarzinom ohne eine „Ernte23“ aus? Die richtige Sprache in Simultanübersetzung ließ sich über einen Drehschalter auswählen.

„Tag des offnenen Denkmals“ ICC Berlin Klapplampe und Drehschalter

Für mindestens fünf verschiedene Sprachen saßen die Dolmetscher in ihren Kabinen. Ich blicke in den leeren Kabuff. Vermutlich hat der Übersetzer gerade einen Anruf bekommen und musste kurz raus.

„Tag des offnenen Denkmals“ ICC Berlin In blaues Licht getauchte Dolmetscherkabine mit altem Telefon

Und in der Tat, es sieht hier so aus, als sei man nur kurz raus. Konferenzen und Konzerte könnten gleich wieder starten. In Gedanken laufe ich wie hypnotisiert über den Teppich im modernen Muster meiner Jugendzeit. Plötzlich klackern die Plättchen der Anzeigetafeln: Sie kündigen James Last und Harry Belafonte an. „Roger Whittaker spielte bei meinem letzten Besuch“, erinnert sich Sanne. Vielleicht habt ihr selber noch Erinnerungen oder gar ein Foto aus dem ICC? Darüber würden wir uns riesig freuen! Schreibt doch einfach an info@grad60.com

„Tag des offnenen Denkmals“ ICC Berlin - grafisch gemusterter Teppich

Noch bevor ich mich tatsächlich mit dem „Raumschiff“ in den Weltraum entferne, informiere ich mich über die Zukunftspläne des Hauses. Ideen gibt es viele. Landeplatz für Flugtaxis, Künstlerhaus, Universität… Allein das Geld setzt ein Fragezeichen. So bleibt es spannend und wahrscheinlich ist das ICC auch im nächsten Jahr ein schlafender Koloss beim „Tag des offenen Denkmals“.

Und für alle Aktiven: Der nächste Tag des offenen Denkmals findet am 8. September 2024 statt. Wir sind bestimmt wieder dabei.

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