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„Sesam öffne dich“, sagte Sheik Zayed – Ein AIDAbella Reisebericht vom Persischen Golf

„Sesam öffne dich“, sagte Sheik Zayed – Ein AIDAbella Reisebericht vom Persischen Golf

Eine Woche lang waren wir im Dezember 2021 mit der AIDAbella zu Besuch im Orient, um eine Kreuzfahrt im Persischen Golf zu machen. In den folgenden sieben Berichten haben wir unsere Begeisterung dokumentiert. Durch Anklicken der jeweiligen Überschrift kommt ihr zum einzelnen Artikel. Die Fakten zur Reise sind am Schluss zusammengefasst.

1. Tag mit der AIDAbella - Größer, höher, weiter, Dubai

Lautlos gleitet der Rolls-Royce auf den Parkplatz am Flughafen von Dubai. Die Kids warten schon. Papa Scheich lässt seine Sprösslinge abholen. Der indische Leibeigene öffnet die Türen. Der Kronsohn ziert sich noch etwas. Schließlich fallen die Türen schmatzend zu und lautlos wie er gekommen ist, gleitet das typische Symbol fast obszön wirkenden Reichtums von dannen. Es ist sechs Uhr früh, der Muezzin ruft die Gläubigen zum Morgengebet. Meine Frau und ich sind einigermaßen erschöpft am Startpunkt unserer Kurzreise in den Orient mit der AIDAbella angekommen.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Flughafen von Dubai mit Moschee im Hintergrung

„Ali Baba und die 40 Räuber“ ist zwar eine persische Geschichte, passt aber sehr gut zu den Vereinigten Arabischen Emiraten. „Iftah ya simsim!“ heißt „Sesam, öffne dich!" Sheikh Zayed bin Sultan Al Nahyan scheint wie dereinst Ali Baba das Geheimnis des grenzenlosen Reichtums entdeckt zu haben. Die Ölfunde im Jahr 1958, der Export ab 1962 und die Vereinigung der sieben Emirate am 2. Dezember 1971 sowie die Gründung der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mit Sheik Zayed als Präsidenten waren die entscheidenden Voraussetzungen, die aber nicht zwingend zum Erfolg führen mussten. Letztlich war es sein Durchsetzungsvermögen, seine Entschlossenheit und sein Verhandlungsgeschick, die nachhaltig den Aufstieg der VAE begünstigt haben. Es gibt daher kaum etwas, das nicht auch den Namen des von allen verehrten Sheikhs Zayed trägt. So zum Beispiel die große fünfspurige Hauptstraße, die quer durch Dubai führt und auf der wir Richtung Hafen rollen, um die AIDAbella zu entern. Die Kreuzfahrt im Persischen Golf steht unmittelbar bevor.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Blick aus Bus auf Schnellstraße AIDAbella Reisebericht vom Persischen Golf

Wir freuen uns. Das Einchecken läuft problemlos. Es ist wie heimkommen. Alles ist vertraut, alles ist perfekt vorbereitet. Wir sind glücklich, wieder auf einem AIDA-Schiff zu sein. Die AIDAbella wird eine Woche lang unsere Heimatbasis auf der Orient-Kreuzfahrt im Persischen Golf darstellen.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Selfi an Deck der Aida bella

An der Reling entlang schlendernd, nehmen wir das Schiff wieder in Besitz.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Blick entlang der Reling auf Deck 13 der AIDAbella

Die Strandkörbe sind einfach ein Hingucker. Vor allen Dingen dann, wenn ich darauf sitze. Nicht wahr?

Kreuzfahrt Persischer Golf. In einem Strandkorb an Deck der AIDAbella

Aber ich muss zugeben, der Blick über das Deck der AIDAbella Richtung Skyline von Dubai ist grandios und etwas spektakulärer.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Blick über das Deck der AidaBella Richtung Skyline von Dubai

Am späten Nachmittag nehmen wir den Transferbus downtown, um der Dubai Mall einen Besuch abzustatten.

Kreuzfahrt Persischer Golf. In der Shopping Mall von Dubai mit Blick aus der ersten Etage

Das Einkaufszentrum Dubai Mall südlich der mittleren Sheikh Zayed Road ist bezogen auf die Verkaufsfläche mit 350.000 Quadratmetern eines der größten Einkaufszentren der Welt. Das Berliner Alexa passt hier sieben Mal rein. Es gibt 1.200 Geschäfte, fast ausschließlich Flagshipstores, 120 gastronomische Betriebe, ein Multiplex-Kino mit 22 Sälen und ein sich über drei Etagen erstreckendes Aquarium.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Das Aquarium in der Shopping Mall von Dubai

Das größte Becken hat eine Grundfläche von 51 × 20 Meter und ist elf Meter hoch. 75 Zentimeter dickes Acrylglas verhindert, dass sich 10.000 Kubikmetern Seewasser in die Mall ergießen. Die Flutwelle würde Gucci und co. nicht gefallen. Das Wasser wird dem Persischen Golf entnommen und bietet 33.000 Seetieren und Fischen eine verglaste Heimat mit Blick auf die Einkaufstouristen. Haie mehrerer Arten, Barsche, Rochen und andere Riffbewohner drehen ihre Kreise und nehmen keine Notiz von den Konsumwütigen.

Wie betäubt gehen wir weiter. Auf der Kunsteisbahn mit Olympia- und Eishockeymaßen tummelt sich allerlei Volk und von der 24 Meter hohen Wasserkaskade stürzen sich wagemutige Felsenspringer in die Tiefe.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Wasserfall Springbrunnen AIDAbella Reisebericht vom Persischen Golf

Natürlich gibt es auch einen Saal für Modenschauen und ein Präsentationszentrum für Computerspiele sowie einen der größten Gold-Souks der Welt mit 220 einzelnen Geschäften.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Gold Souk Dubai. AIDAbella Reisebericht vom Persischen Golf

Jedes Geschäft für sich ist ein kleines Kunstwerk. Es ist klar, dass in einem Land mit einer derart riesigen Kaufkraft jeder versucht, etwas Mammon auf seine Seite zu schaffen. Allein der Bereich mit Schmuck und Uhren ist jeden Raubzug wert. Gibt es hier aber nicht, sagt man. Die Kriminalitätsrate ist quasi gleich Null. Auch Tiffany wird nicht überfallen. Und als ich mich umdrehe, sehe ich Audrey Hepburn aus der Tür schlüpfen.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Tiffanys in der Shopping Mall von Dubai

Wir flanieren weiter und wundern uns doch über die zum Teil recht freizügige Kleidung der Frauen. Aber das ist zu erklären. Erstens wird hier ein eher gemäßigter Islam praktiziert und zweitens sind von den rund 3,2 Millionen Einwohnern lediglich ca. 300.000 Einheimische. Und nur die halten sich streng an die Regeln und sind fast immer an den kompletten weißen Gewändern der Männer und den ausschließlich schwarzen Kleidern der Frauen zu erkennen. Die Übrigen sind halt Ausländer, meistens Arbeitsmigranten, die ihre Familien dabeihaben und sich kleiden, wie sie es aus ihrer Heimat gewohnt sind. Und das wird toleriert.

Wir fahren die Rolltreppen aus dem zweiten Stock wieder runter und passieren zum wiederholten Mal ausgesprochen elegant und ansprechend hergerichtete Geschäfte. Manche sind aber auch nur einfach schrill und supercool.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Skurrile Dekoration in einem Geschäft der Shopping Mall in Dubai

Die Frage ist jetzt: „Wo ist eigentlich der Ausgang?“ Verlaufen und immer weiter durch die Gänge ziehen zu müssen, scheint eine strategische Dimension zu haben. Man soll gar nicht hinausfinden. Es ist auch noch Zeit. Die Läden schließen erst kurz vor Mitternacht. Mir schwirrt der Geist. Ich sehe schon Gespenster. War das nicht eben Sheikh Zayed mit seinen Ehefrauen Hassa, Sheika, Fatima, Mouza, Ayesha und Amna?

Wir sind draußen. Verstohlen werfe ich einen Blick zu den vor dem Eingang parkenden Rolls-Royce und Bentleys. Die Fahrer stehen daneben und die Security-Männer sind auch nicht weit weg. Das mit dem Foto lasse ich lieber. Stattdessen schaue ich in den Himmel und staune. Im schwindenden Tageslicht werfen die glitzernden Skyscraper dunkelblau angehauchte, silbrige Silhouetten auf meine Netzhaut.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Wolkenkratzer von der Dubai Mall

Auch die Shoppingmall verabschiedet sich prächtig illuminiert.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Dubai Mall im Abendlicht

Überwältigt und schon am ersten Tag mit Eindrücken völlig überfordert, sage ich „Maʿa s-salamah“ zu unserem indischen Busfahrer und steige aus. Vor uns liegt wieder das Cruise-Terminal.
Unser erster Tag AIDAbella Reisebericht Persischer Golf liegt hinter uns.

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2. Tag mit der AIDAbella - Burj Khalifa und anderer Wahnsinn

Kreuzfahrt Persischer Golf. Burj Khalifa Blick nach oben

Am 4. Januar 2010 sollte der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Sheikh Khalifa bin Zayed Al Nahyan, das höchste Gebäude der Welt einweihen. Es trug den Namen Burj Dubai. Angeblich ließ einige Tage vorher einer seiner Sprecher bei der Firma Emaar Properties höflichst nachfragen, warum eigentlich dieses fantastische und Allah geweihte Bauwerk nicht den Namen des allseits verehrten Präsidenten trage. Ob das vielleicht ein Affront sein könnte? Natürlich nicht, versicherte man unterwürfig. Bei der feierlichen Zeremonie hieß der babylonische Konkurrent dann folgerichtig „Burj Khalifa“.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Burj Khalifa AIDAbella Reisebericht vom Persischen Golf

Da stehe ich nun, den Turm im Rücken und genieße das schöne Wetter sowie die angenehmen Temperaturen von rund 27 Grad und bereite mich seelisch und geistig auf den Aufstieg zum höchsten Gebäude dieser Welt vor. Wird die enorme Fahrstuhlgeschwindigkeit von zehn Metern pro Sekunde (36 km/h) mir die Sinne rauben wie einst Scheherazade in „Tausend und eine Nacht“ oder wird mir das Frühstück aus dem Gesicht fallen? Ich hoffe nicht.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Vor dem Fahrstuhl im Burj Khalifa

Wir stehen jetzt im Fahrstuhl, der während der Fahrt in den 124. Stock rundum illuminiert den Bau des Turmes zeigt. Sanft zieht er uns in die Knie, um dann gleichmäßig schnell dem Gipfel zuzustreben. Wobei das ja nicht stimmt. Auf der Aussichtsplattform in 452 Metern Höhe werden wir gerade mal auf etwas mehr als der Hälfte des 828 Meter hohen Bauwerkes sein.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Souvenirshop im Burj Khalifa

Kaum sind wir draußen, strahlt uns schon Sheikh Muhammad bin Raschid Al Maktum im Souvenirshop an und freut sich über seinen Burj. Ja super, mein Scheich, denke ich, haben deine Sklaven gut hinbekommen, nicht wahr? Laut darf man das nicht sagen. Auf ehrabschneidende Äußerungen steht Knast im Scharia-Gefängnis von Dubai. Wir gehen nach draußen, auf die mit Sicherheitsglas geschützte Plattform. Der Blick nach unten ist irre.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Blick von oben im Burj Khalifa

Ein Selfi mit Maske darf natürlich nicht fehlen.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Selfi mit Maske im Burj Khalifa

Ich probiere mal, die Hand raus zu halten. Zwischen den Glasscheiben ist eine Lücke. Wahrscheinlich zur Belüftung. Auf jeden Fall ist mein Handeln nach der Beschriftung auf der Scheibe ganz offensichtlich verboten. Ich komme aber ohne Strafe davon. Glück gehabt.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Blick durch's Fenster des Burj Khalifa

Eine Etage höher gibt es ein nettes Foto-Gadget. Muss ich ausprobieren.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Mit Flügeln von einem Fenster des Burj Khalifa

Ein letzter Blick in den Shop. Ich kaufe mir ein T-Shirt, mache ich bei jeder Reise. Muss sein. Das Foto auf dem Kalender neben dem Shirt ist erbarmungswürdig gut. Das bekomme ich nicht hin. Wie auch? Dann müsste ich fliegen können oder eine Drohne haben; beides ist hier übrigens verboten.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Ein T-Shirt und ein Kalender im Burj Khalifa

Entlang der Wasserflächen zu Füßen des Turms und durch die Dubai-Mall gehen wir zurück zum wartenden Bus, um die nächste Sehenswürdigkeit anzufahren. Wir gehen im rechten Winkel gerade und nur am Zebrastreifen über die Straße. Alles andere wäre verboten. So ist das hier.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Die Wasserfläche von dem Burj Khalifa

Wir stehen vor einem der Paläste des Scheichs. Viel zu sehen ist nicht, denn wir müssen rund einen Kilometer Abstand zum Eingang halten. Ein entsprechendes Foto wäre folglich stinklangweilig. Da widme ich mich doch lieber dem Polizeifahrzeug, ein Mercedes der G-Klasse. Es sitzt niemand drin, also „klick“.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Ein Polizeifahrzeug von einem Palast des Scheichs

Weiter geht’s. Der Dubai Frame ist 150 Meter hoch und 95 Meter breit. Der Aufzug könnte uns in 75 Sekunden auf 48 Stockwerke und zum Skydeck befördern. Lassen wir aber. Wir waren heute schon recht hoch oben. Von unten ist der Rahmen auch nett anzuschauen.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Vor dem Frame in Dubai

Nächster Stopp: Der Turm der Araber oder auch Burj al Arab. Es ist ein Hotel, sehr verlockend. Ich würde die sieben Sterne gerne mal ausprobieren. Offiziell trägt es aber nur fünf Sterne, weil damit die bisherige Kategorisierung endet. Na dann will ich auch nicht. Die 202 Zimmer sind übrigens ausschließlich Suiten mit einer Größe zwischen 169 und 780 Quadratmetern. Da kann die Schiffskabine unserer Kreuzfahrt im Persischen Golf nicht mithalten, befürchte ich.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Am Burj al Arab, unterwegs mit der AIDAbella in Dubai

Wir nähern uns der Gigantomanie überhaupt, der künstlich angelegten Insel Palm Jumeirah. Etwa 94 Millionen Kubikmeter Sand und Steine mussten aufgeschüttet werden. Ungefähr 40.000 Arbeiter waren am Bau beteiligt. Die Gesamtfläche der Insel beträgt etwa 800 Fußballfelder und die Küstenlinie Dubais wurde durch die Palmeninsel um rund 100 Kilometer verlängert. Das Ganze soll insgesamt rund zehn Milliarden Dollar gekostet haben. Da waren die 25 Millionen für die Eröffnungsparty im Jahre 2008 ja quasi Peanuts.

Dass wir schon auf dem Stamm der Palmenwedel sind, wird mir erst klar, als ich in der Ferne das Luxushotel Atlantis erspähe, das sich an der Spitze des Palm Jumeirah auf der nördlichen Sichel befindet. Wir gleiten übrigens sehr international besetzt dahin. Außer uns Deutschen, Österreichern und Schweizern auf den hinteren Sitzen hält ein Inder das Steuer, der Guide ist Ägypter und das Fahrzeug kommt aus China.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Das Palm Jumeirah aus dem Weltall gesehen

Copyright by Commander Leroy Chiao, NASA, Public domain, via Wikimedia Commons

Der rund 50 Hektar große Vergnügungskomplex des Hotels Atlantis ist gut erreichbar durch einen sechsspurigen Unterwassertunnel sowie mit der Dubai Monorail über ihre aufgeständerte Schienenstrecke, die am Ende über das Wasser einschwebt.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Das Hotel Atlantis auf dem Palm Jumeirah

Wäre das nicht etwas für unsere Silvesterfeier? Als Special Guest soll Robbie Williams auftreten. Da wird meine Frau ganz schwach. Und so teuer ist das gar nicht. Zimmerpreis 684 Euro, mit Frühstück, allerdings ohne Show. Als ich dann bei Expedia nachfrage, ist für diese Nacht nichts mehr frei. Schade eigentlich. Das wäre es doch gewesen; man gönnt sich ja sonst nichts.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Blick über's Wasser zu einem anderen Hotel

So stehe ich denn am Strand, wende mein Haupt nach rechts und links und weiß nicht so recht, wohin zu schreiten jetzt zu empfehlen wäre. Soll ich mit einem der auf Steuerbordseite liegenden Kanus in See stechen und dem anderen Atlantishotel, dem Royal Atlantis, einen Besuch abstatten? Oder mich lieber backbordseitig unter einen Sonnenschirm legen?

Kreuzfahrt Persischer Golf. Am Strand von Dubai

Ich glaube fast, ich habe ein Luxusproblem. Das Hupen unseres Busfahrers holt mich in die Realität zurück. Die Tour wird fortgesetzt. Wir fahren zum Khor Dubai. Dies ist ein natürlicher Meeresarm des Persischen Golfes, der Dubai in die Stadtteile Bur Dubai und Deira teilt. Bevor wir auf unsere gecharterte Dhau steigen, werfe ich noch einen Blick auf meine Yacht, die hier im Winter liegt.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Eine Yacht vor der Skyline.

Die Dhau ist nicht wirklich eine. Keine Masten, keine Segel, nur viel Sitzfläche für uns Touris. Aber hübsch ist sie dennoch.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Unterwegs mit einer Dhau in Dubai

Auf dem 14 Kilometer langen Fluss schleichen wir durch die Häuserschluchten. Die durchschnittlich 60 Stockwerke sind dicht am Wasser gebaut. Wir können genau erkennen, ob ein Liegestuhl belegt ist oder nicht oder ob die Wäsche noch auf der Leine hängt.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Häuser direkt am Fluss in Dubai City

Hier am Ufer lang zu joggen, könnte ich mir gefallen lassen. Über mir die funkelnden Glasflächen der Hochhauskunst, neben mir das gurgelnde Wasser und unter mir eine stolperfreie Asphaltstrecke. Ab und zu passiere ich eine Skulptur und freue mich an der witzigen Kreativität eines unbekannten Künstlers oder einer Künstlerin.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Eine Skulptur mitten in Dubai am Fluss

Hinter dem größten Riesenrad der Welt macht sich die Sonne auf den Weg, den Horizont zu küssen und unser Käpt‘n steuert die Dhau zum Port Raschid, wo die AIDAbella liegt. Tag zwei unserer kleinen Orientreise nähert sich dem Ende. Wir sind völlig geplättet. Die Aufnahmekapazität ist nahezu erreicht. Da brauchen wir ein nächtliches Sortieren im Cortex, um am nächsten Tag Neues erleben zu können. Aber es macht einfach sehr viel Spaß, wir sind begeistert und es ist gut organisiert, liebes AIDA-Team. Alles bestens. Weiter so.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Bis zum Sonnenuntergang ist es nicht mehr lang

Das war der zweite Tag von unserem AIDAbella Reisebericht Persischer Golf.

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3. Tag mit der AIDAbella - Auf in den Oman

Kreuzfahrt Persischer Golf. Auf der AIDAbella mit Blick in den Himmel unter einem Sonnenschirm

338,7 Seemeilen auf unserer Kreuzfahrt im Persischen Golf von Dubai (VAE) nach Mascat (Oman) lassen uns eine Nacht und einen Tag lang relaxend die Annehmlichkeiten eines Kreuzfahrtschiffes wie der AIDAbella genießen. Nachdem wir gestern Abend noch einige Drinks zu uns genommen haben…

Kreuzfahrt Persischer Golf. Drinks im Abendlicht auf der AIDAbella

…beginnt der heutige Morgen mit einem Sonnenblick von unserer Balkonkabine aufs Meer.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Morgenblick am Bord der AIDAbella

Ein Frühstück unter freiem Himmel ist kaum zu toppen. Die Temperaturen sind mit rund 18 Grad am Morgen angenehm und die Maske kann hier draußen in der Tasche bleiben.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Frühstücksblick achtern von der AIDAbella

Die Corona-Regeln werden hier an Bord der AIDAbella im Übrigen sehr ernst genommen. Es gilt „1 G plus“; insgesamt mussten wir vier Tests durchführen lassen, bevor wir an Bord gehen durften (zwei Mal PCR und zwei Mal Schnelltest). Die Körpertemperatur wurde auch noch gemessen. Und innerhalb des Schiffes gilt immer die Maskenpflicht; es sei denn, man sitzt an einer Bar oder in einem Restaurant. Überall stehen Handdesinfektionsgeräte rum und die Besatzung ist höflich, aber konsequent im Erinnern an die Vorschriften.

Inzwischen ist die Mittagszeit vorbei und ein gespritztes Aperölchen darf es schon mal sein.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Ein Drink an Bord der AIDAbella

Es wird langsam dunkel. Die Sonne verschwindet hinter den Bergen von Mascat. Wir laufen in den Hafen ein. Von einem Hügel herab begrüßt uns das Wahrzeichen der Stadt: ein Weihrauchgefäß!

Kreuzfahrt Persischer Golf. Einfahrt in Maskat mit der AIDAbella

Ein Fischer mit seiner Familie macht einen Abendausflug. Leicht rosa eingefärbt schaukelt das kleine Boot im Licht der untergehenden Sonne. Sie scheinen guter Dinge zu sein. Ihr Lachen schallt von den Schiffswänden der AIDAbella zurück.

Kreuzfahrt Persischer Golf.Blick auf ein Fischerboot von Bord der AIDAbella

Für so eine kleine Küstenstadt mit rund 30.000 Einwohnern sind der Hafen und das Terminal ziemlich groß. Und schräg darüber hängt die Sichel des Mondes, die wie besoffen auf dem Rücken liegt.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Hafenterminal in Maskat, gesehen von der AIDAbella aus

Alle Leinen sind fest, wir dürfen von Bord. Es gibt einen Shuttle. Aber zuerst müssen wir durch die Passkontrolle. Also rein ins Terminal, zweimal rechts rum, einmal links und vorbei am orientalisch gelangweilten Kontrolleur, dem „Muraqib“, der nur müde einen Arm hebt und uns durchwinkt. Auch gut. Ab in die Altstadt, zum Souk.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Auf dem Markt in Maskat

Wir gehen durch die Gassen, es ist ziemlich leer. Wahrscheinlich ist das der Tatsache geschuldet, dass es schon recht spät am Abend ist und nur ein Kreuzfahrtschiff am Pier liegt.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Geschäfte auf dem Markt in Maskat

Meine Frau will ein Halstuch kaufen. Wir betreten einen Laden und bekunden Interesse. Handeln ist nicht unbedingt unsere Kernkompetenz. Wir wissen aber ungefähr, was ein Tuch in Omanischen Rial kosten sollte, nur besitzen wir keinen einzigen; nur Euro, Dollar und VAE-Dirham. Und eines ist klar, dem Händler jedenfalls, wir werden auf jeden Fall etwas kaufen, komme, was da wolle. Tuch um Tuch wird aus den Regalen gezerrt und in Arabisch gefärbten Englisch angepriesen. Mit dem Umrechnen tun wir uns und der Händler sich schwer. Schließlich hat meine Frau genug, verschwindet orientalisch lamentierend und zügig im Gang und lässt mich gefangen im Laden zurück. Der Araber ist genauso verstört wie ich. Als er sich zum Regal zurückdreht, schlüpfe ich an ihm vorbei und meiner Frau hinterher.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Ein Händler auf dem Markt in Maskat

Wir wollen auch ein Mitbringsel für unsere Nachbarn kaufen; am liebsten ein Weihrauchstövchen. Zusammen mit einem anderen Pärchen von der AIDAbella steigen wir die vier Stufen zum Geschäft hoch. Die anderen sind viel erfahrender im Handeln als wir, das hilft. Wir machen einfach alles nach und kommen so zu einem guten Handelsabschluss. Eine Win-win-Situation. Zufrieden verabschiede ich mich von Mohamed.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Mit Mohamed im Geschäft in Maskat

Auf dem Weg raus aus dem Markt ist meine Frau dann doch noch bezüglich eines Tuches erfolgreich. Ging recht gut. „Erfahrung ist halt durch nichts zu ersetzen“, sagt sie. Ich muss schmunzeln.

Aber nicht nur der Souk ist hier in Mascat sehenswert, es gibt einiges mehr zu entdecken. So zum Beispiel die toll beleuchtete Moschee.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Moschee in Maskat

Wir streifen weiter durch die Gegend und wenden nach einiger Zeit unsere Schritte Richtung Hafen. Da liegt sie, die AIDAbella. Auch im Dunkeln ein Schmuckstück.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Nächtlicher Blick auf die AIDAbella in Maskat

Nach dem Besuch des Marktrestaurants spricht mich vor den Türen die AIDA eigene Dschungelfee an, ob ich mit ihr zusammen ein Foto machen würde. „Ja“, sage ich, „claro, natürlich mache ich das, sehr gerne.“ Gesagt, getan. Tolle Frau.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Mit Figur an Bord der AIDAbella

Wir sind voll im Genießermodus. Wir klappern die Decks noch einmal ab, schauen hier und schauen dort und lassen den Abend schließlich mit einigen flüssigen Herrlichkeiten zwischen den Fingern auf Deck zwölf im rot-grünen Farbspektakel ausklingen.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Nacht an Bord der AIDAbella

Ein schöner Tag von unserem AIDAbella Reisebericht Persischer Golf.

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4. Tag mit der AIDAbella - Unterwegs im Sultanat

Unsere Tour auf der Kreuzfahrt durch den Persischen Golf startet früh, kurz nach sieben Uhr sitzen wir bereits im Bus. Auf geht’s. Unser Ausflug steht unter dem Motto „Märchenhaftes Oman“. Na dann lassen wir uns mal überraschen.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Vor dem Palast des Sultans

Wir sind am Sultanspalast Qasr al Alam, der über dem Hafen der Stadt thront. Das imposante Gebäude ist der Amtssitz des herrschenden Sultans Haitham bin Tariq bin Taymur al-Sa'id. Am Zaun hängt das Staatswappen. Es besteht aus einem „Handschar“ (Krummdolch) in einer Scheide, der zwei gekreuzte Krummschwerter überlagert.

Kreuzfahrt Persischer Golf. In Maskat vor dem Wappen des Sultans

Besonders beeindruckend ist das auf Hochglanz polierte Pflaster rund um den Palast. Wie in einer Fliesenausstellung.

Kreuzfahrt Persischer Golf. In Maskat vor dem Palast des Sultans mit Fliesen

Wenn die anderen Touris schon weiter gegangen sind, lassen sich die besten Fotos machen. Und als dann noch ein Araber-Quartett um die Ecke kommt, über den Platz geht und in Richtung Moschee verschwindet, ist der Eindruck perfekt. Ich komme mir vor wie in einem orientalischen Werbeprospekt. Toll arrangiert, liebes AIDA-Team!

Kreuzfahrt Persischer Golf. Vier Männer auf dem Weg zur Moschee in Maskat

Rund anderthalb Stunden sitzen wir nun im Bus, fahren durch malerische Landschafen, eingerahmt von majestätischen Bergen und lauschen den Ausführungen unseres indischen Guides, der viel Interessantes zu berichten weiß über Land und Leute. Schließlich sind wir da. Das Nakhal Fort ist perfekt renoviert und eines der schönsten Beispiele osmanischer Befestigungsanlagen.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Im Innenhof des Fort in Oman

Diese kleine Burg hielt einst einige trickreiche Verteidigungsanlagen für seine Angreifer bereit. Auch die Kanonen gehörten mit Sicherheit dazu.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Kanonen im Turm im Oman

Das Programm sieht jetzt den Besuch des Fischmarktes vor. Sparen wir uns. Wir beobachten lieber die doch sehr mageren Katzen, die sich über die Fischreste hermachen.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Katzen beim Dessert im Oman

Wir gehen zum winzigen Binnenhafen, dort werden einige kleinere Fischerboote ausgeladen, mit zum Teil doch ziemlich großen Fischen. Wir sind überrascht, was man hier so fangen kann.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Fischer mit zwei Fischen im Oman

Da es aber schon später Vormittag ist, haben die meisten Fischer nichts zu tun und sitzen lieber palavern in der Gegend rum. Die Maskenpflicht wird auch hier, fernab der großen Stadt, recht ernst genommen.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Araber beim Relaxen im Oman

Einige Kilometer weiter warten die heißen Quellen von Al Thowarah auf uns. Schlicht und ohne touristisches Tamtam. Ein kleines Steinbecken, über dessen Rand das heiße Wasser fließt. Daneben führt eine Steintreppe in den Bach.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Wasserlauf in einem Tal im Oman

Ich gehe zwischen den Steinen und im flachen Wasser watend bergauf. Hier könnte der Einstieg in eine bestimmt sehr spannende, kleine Tour sein. Immer weiter gehe ich barfuß und vorsichtig den spitzen Steinen ausweichend. Endlich mal ein richtiges Stück Natur. Es plätschert, die Sonne brennt nur etwas auf meinen Schädel. Und es ist ruhig, keiner da. Ich bin ganz in meinem Element. Plötzlich ruft eine Stimme nach mir. Nein, es ist nicht der Muezzin, es ist meine Frau. Der Busfahrer will weiter und ich muss zurück. Schade!

Landschaftsblick auf Bach im Oman

Nach dem Mittagessen gelangen wir zum kulturhistorischen, aber privaten Museum Bait Al Zubair, das südöstlich des Sultan Qaboos Hafens liegt, wo unsere AIDAbella auf uns wartet. Wir haben leider nur eine halbe Stunde Zeit, die umfangreiche Sammlung an historischen Waffen, Kleidung, Schmuck sowie lokalen Alltagsgegenständen zu bewundern. Unbedingt sehenswert und sehr informativ. Fotos sind hier nicht erlaubt. Ich steige wieder in den Bus.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Bustour im Orient im Oman

Die Tour nähert sich dem Ende. Wir könnten noch einmal einen Souk besuchen, wollen wir aber nicht, hatten wir schon zu genüge. Wir flanieren lieber die Corniche von Mascat entlang und setzen uns an einer netten Stelle auf eine Bank. Im Hafen liegt ein schön restauriertes Schiff, was jetzt bestimmt Touristen durch die Gegend schaukelt.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Altes Schiff im Hafen von Maskat

Im flachen Wasser baden Möwen. Sie scheinen so etwas wie ein Flashmob zu machen und sind ganz wild drauf. Bewundernswerte Kreaturen, die einfach so in den Tag hineinleben.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Möwen beim Spiel in Maskat

Ich sitze jetzt auf der Kaimauer und schaue Richtung Moschee. Die prächtige Kuppel strahlt blau-gelb-weiß in der Nachmittagssonne. Davor sehe ich eine weitere kleine Kuppel in der Sichtachse. Beide bilden eine optische Einheit. Ich schließe die Augen und versuche, ein Teil des orientalischen Ambientes, der ruhigen, gelassenen Atmosphäre zu werden. Ganz ruhig dem Leben beim Stattfinden zuschauen. Mehr nicht.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Blick auf die Moscheekuppel in Maskat

Heute werden wir den Tag nicht leicht sediert ausklingen lassen, weil uns die überwältigenden Eindrücke diesmal nicht völlig der Sinne geraubt haben. Sondern wir werden angenehm gut informiert, aber entspannt wieder an Bord der AIDAbella gehen.

Es ist kurz vor 18:00 Uhr. Die AIDAbella legt ab. Vor uns liegen 401 Seemeilen bis Abu Dhabi (VAE). Dann werden wir wieder im Reich des höher, weiter, größer sein. Wir lassen ein Land zurück, das noch ursprünglich arabisch-orientalisch ist. Ein längerer Besuch dieser dünn besiedelten Landstriche am Golf von Oman könnten wir uns gut vorstellen. Vielleicht machen wir das einmal. Ein letzter abendlicher Blick zurück auf die prächtig beleuchtete Festung und wir verschwinden Richtung Bar.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Abend im Hafen von Maskat von der AIDAbella aus

Der vierte Tag AIDAbella Reisebericht Persischer Golf liegt hinter uns.

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5. Tag mit der AIDAbella - Abends in Abu Dhabi

Heute werden wir zum zweiten Mal auf dieser Kreuzfahrt im Persischen Golf eine Nacht und fast einen ganzen Tag auf See verbringen. Von Mascat im Oman geht es zurück in die VAE, diesmal nach Abu Dhabi.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Blick über das 12. Deck der AIDAbella

Der Tag plätschert so dahin. Lesen, schauen, dösen, sonnenbaden, übers Schiff schlappen, einfach den Urlaub in einer ruhigen Phase genießen. Auch wichtig.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Blick vom Sportdeck der AIDAbella

Nach der sechsmonatigen Alkoholabstinenz wegen meiner Darmkrebsoperation und der anschließenden Chemotherapie habe ich mir zum Fastenbrechen bewusst diese Orient-Reise mit der AIDAbella ausgesucht. Selbstverständlich mit gebührendem Augenmaß. Den Anfang machte eine „Piña Colada”, es folgten „Aperol Spritz”, „Moscow Mule”, „Bloody Mary”, „Gin Tonic“ und „Mojito“! Und heute ist der Cocktail “Sex on the Beach” dran.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Drink an Bord der AIDAbella

Ich habe Muße und lese mal nach, was der Name unseres nächsten Ziels eigentlich bedeutet. Abu ist arabisch für Vater und Dhabi ist eine einheimische Gazellenart. Die ältesten Zeugnisse zur Namensherkunft sind rund 300 Jahre alt. Es heißt, dass eine Gazelle einen Wanderer in der Wüste zu einem Wasserloch geführt hat und ihn somit vor dem Verdursten rettete. In den folgenden Jahren entstand dort eine Siedlung, die zu Ehren der Gazelle und des Gründers des Dorfes „Vater der Gazelle“ genannt wurde. Jahrzehnte später hat Sheikh Schachbut bin Dhiyab, der von 1793 bis 1816 Herrscher von Abu Dhabi war, die Ansammlung von Zelten, Hütten und kleinen Steinhäusern weiter vorangetrieben und zu einer Stadt anwachsen lassen.

Wir sind im riesigen Containerhafen Port Zayed angekommen und die AIDAbella liegt backbordseitig am Pier. Es ist schon dunkel. Unsere nächtliche Panoramafahrt durch Abu Dhabi startet in wenigen Minuten. Vorbei am stets freundlichen Kamel im Terminal gehen wir zu den Bussen.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Kamelfigur im Terminal in Abu Dhabi

Der erste Halt ist die Sheikh Zayed Moschee. Sie strahlt mit allem, was sie hat, in die dunkelblaue Nacht hinaus. Und wir stehen staunend davor. Allerdings im gebührenden Abstand.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Nächtlicher Moscheeblick in Abu Dhabi

Hier sind wir wieder an einem Bauwerk der absoluten Superlative. Um nur einige aufzuzählen: Die Moschee bietet Platz für 40.000 Gläubige. Ihre vier Minarette sind jeweils 107 Meter hoch und die Hauptkuppel über dem Gebetssaal misst 75 Meter. Für den Bau wurden unter anderem 15 verschiedene Marmorsorten und tonnenweise Blattgold verwendet. Das Innere der Moschee ist mit einem 5.627 Quadratmeter großen Teppich aus dem Iran ausgelegt, an dem zeitgleich 1.000 Frauen geknüpft haben. Er gilt als der weltweit größte seiner Art und ist 47 Tonnen schwer.

Wir drehen mit dem Bus noch eine Runde um den Block und werfen vom Gelände des Denkmals für gestorbene Soldaten einen weiteren Blick auf das Gotteshaus.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Blick mit Wasser auf die Moschee in Abu Dhabi

Der Anblick der Moschee ist tagsüber sicherlich auch hervorragend, aber nachts entzieht sich die Wirkung jeder Beschreibung. Worte wie fantastisch, grandios oder überwältigend würden an der Realität zerbröseln. Ich lasse es also. Nach einigen Minuten der Besinnung schaue ich mich um und stelle fest, dass ich im Dunkeln nicht gerade viel vom Wahat Al Karama sehe, dem Soldatendenkmal. Nur den sich im Wasser spiegelnde Sockel.

Kreuzfahrt Persischer GolfDenkmal in der Nacht in Abu Dhabi

Diese Gedenkstätte, die an die Helden und Märtyrern der Vereinigten Arabischen Emirate seit 1971 erinnert, darunter Soldaten, Polizisten, Diplomaten und Zivilisten, ist für die einheimischen Bewohner vor hoher, fast religiöser Bedeutung. Das Besucherzentrum ist natürlich auch wieder gigantisch und prächtig erleuchtet.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Besucherzentrum in Abu Dhabi nachts

Es schließt sich eine rund 60-minütige Fahrt über die Uferpromenade zum Wellenbrecher, dem Jazirat kasir al'amwaj oder auch Breakwater Island an, von wo aus wir einen schönen Blick auf die Skyline von Abu Dhabi haben.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Skyline Abu Dhabi nachts

Zurück zum Bus passieren wir eine der unzähligen Moscheen in diesem Land. Es ist eine eher kleine und sie strahlt ein gemütliches gelbes Licht aus. Ich kann mich nicht beherrschen und muss sie ablichten.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Kleine Moschee in nachts in Abu Dhabi

Sanft im Bus geschaukelt und der Stimme des diesmal wieder aus Ägypten stammenden Guides lauschend, kehren wir zurück zur Basis, zu der AIDAbella. Gedankenfetzen wirbeln durch mein Hirn. Die Übereinstimmung zwischen Selbstbild und Wirklichkeit ist das Höchste, was ein Mensch erreichen kann, habe ich mal gelesen. Ich frage mich, ob dieses Land weiß, was es für einen Eindruck auf die Menschen von außerhalb macht und ob dieser Eindruck tatsächlich ihren Vorstellungen von sich selbst entspricht. Ich glaube nicht. Aber, wahrscheinlich ist es ihnen auch einfach egal.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Nachts in Abu Dhabi mit Blick auf einzelne Häuser

Unser sechster Tag AIDAbella Reisebericht Persischer Golf ist zu Ende.

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6. Tag mit der AIDAbella - Abu Dhabi on Bike

Kreuzfahrt Persischer Golf. Unsere Fahrräder für den Ausflug in Abu Dhabi

Yeah, wir sind bereit. Ausrüstung ist komplett. Die Fahrräder sind entsprechend eingestellt. Und André, unser AIDAbella-Guide, hat seine Einweisung beendet. Bitte lächeln!

Kreuzfahrt Persischer Golf. Wir sind bereit auf unseren Fahrräder

Runter vom Hafengelände dürfen wir nur im Schlepptau eines Security-Mannes der Hafenaufsicht. Kein Problem, wir folgen dem Auto im Gänsemarsch und zuckeln langsam an den Schleppern, die unsere AIDAbella bei der Einfahrt in den Hafen gesichert haben, vorbei.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Zwei Schlepperboote für den Hafen in Abu Dhabi

Der erste Stopp ist ein schon wieder ein Fischmarkt. Da muss ich doch mal mit der AIDA-Geschäftsleitung reden. So viel Fisch interessiert doch kein Mensch, uns schon gar nicht. Wir widmen uns folglich anderen Dingen. Zum Beispiel einem kleinen Restaurant, das selbstverständlich vom allseits präsenten Sheikh Zayed bewacht wird.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Auf dem Fischmarkt in Abu Dhabi

Zeit zum Restaurieren ist aber nicht. Die Fischaffinen sind wieder draußen und weiter geht’s zum Denkmal für den verstorbenen Scheich Zayed bin Sultan Al Nahyan, dem Gründer der VAE. Die Einheimischen verehren ihn sehr. Weil er die VAE von Armut zum Reichtum gebracht hat und weil er diesen Reichtum mit ihnen teilt. Aber auch nur mit ihnen, das sollte man nicht verschweigen.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Denkmal für Scheich Zayed

Auf meinem winzigen Fahrrad passiere ich riesige, himmelsstürmende Bauten um Bauten. Könnte langweilig sein, ist es aber nicht. Warum? Weil es so viele verschiedene Arten und Formen der Hochhäuser gibt, dass ich mich nicht satt sehen kann. So zum Beispiel das goldene Bab al Qasr Hotel. Es befindet sich direkt zwischen den Etihad Towers und dem Khalidiya Rotana Hotel und verfügt über 677 Zimmer.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Ein goldfarbenes Hotel in Abu Dhabi

Oder gegenüber das Emirates Palace Hotel, eines des größten und luxuriösesten Hotels der Welt und das teuerste, das jemals gebaut wurde. Das mächtige Gebäude hat einen Umfang von 2,5 Kilometern. Allein der Torbogen am Hoteleingang überragt mit 40 Metern Höhe das Brandenburger Tor in Berlin und ist fast so hoch wie der Arc de Triomphe de l’Étoile in Paris., dem er nachempfunden ist. Und für alle Scheichs der anderen sechs Emirate sind stets Suiten reserviert. Die preiswerteste kostet übrigens 20.000 Dollar die Nacht, allerdings ist das Frühstück da schon mit drin. Wie schön!

Kreuzfahrt Persischer Golf. Eingang zum Emirates Palace Hotel

Ich muss wieder mal feststellen, eine Stadt mit dem Fahrrad zu erobern, ist einfach die beste Art. Mit dem Bus ist man zu schnell und es fehlt das Gefühl, den Atem der City auf der Haut zu spüren. Zu Fuß andererseits ist man doch einfach zu langsam und der Radius ist in der Regel deutlich eingeschränkt. Aber mit dem Bike kann man lässig und entspannt durch die Straßen cruisen, ohne jemals in Hektik zu verfallen. Super easy!

Kreuzfahrt Persischer Golf. Eine Fahrradtour ist immer toll, besonders hier in Abu Dhabi

Wir sind unterwegs direkt zum Haupteingang des Präsidentenpalastes oder Qasr Al Watan, der aber nicht auf unserem Besuchsplan steht. Andre, unser Guide gibt uns vorher die Anweisung, weder davor anzuhalten noch zu fotografieren. Die Posten seien nicht gut darauf zu sprechen und er würde keinen Ärger wollen. Verstehe! Wir umrunden brav den Platz und stoppen an einer anderen Stelle, von wo aus ein Foto möglich ist.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Der Präsidentenpalast vom Wasser aus

André informiert uns immer wieder sehr detailliert über die Geschichte Abu Dhabis. So verweist er unter anderem darauf, dass vor den Erdölfunden Perlentauchen die Einnahmequelle der Einwohner war. Mit dem Handel von Zuchtperlen aus Japan ging es mit dem Geschäft leider bergab. Glücklicherweise half das schwarze Gold aus der Krise und bildet bis heute die Grundlage dieses unermesslichen Reichtums. Ein Denkmal mit einer großen Perle erinnert an die Geschichte.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Eine Muschel mit Perle als Denkmal

Nächster Stopp: Heritage Village. Dieses Freilichtmuseum ist eine Rekonstruktion eines traditionellen Beduinendorfes. Auf der Anlage sind ein Souk, ein traditionelles Bewässerungssystem, ein Brunnen sowie Beduinenzelte nachgebaut. Außerdem haben wir einen schönen Blick auf die Skyline von Abu Dhabi.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Blick auf die Skyline von Abu Dhabi vom Heritage Village aus

Wir bekommen einen kleinen Einblick in das Leben der Emirati vor dem Ölboom. Beim Schlendern durch die Anlage fühlen wir uns wie auf einer Zeitreise durch das klassische Arabien.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Heritage Village in Abu Dhabi

Am Strand liegt ein Boot, das vielleicht alt ist oder auch nur so aussieht. Auf jeden Fall ein Hingucker und Fotomotiv.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Altes Boot mit junger Stadt im Hintergrund

Entlang der acht Kilometer der Prachtstraße Corniche, die eine wunderbar geschwungene Kurve auf der Westseite der Hauptinsel Abu Dhabi macht, lässt sich vorzüglich radeln. Es gibt Springbrunnen und Parkanlagen und immer wieder schöne Fotomotive. Es macht einfach unheimlich viel Spaß, hier mit dem Fahrrad unterwegs zu sein.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Blick von der Corniche in Abu Dhabi

Unsere temporäre Interessengemeinschaft von rund 20 Radfahrenden ist aber auch einfach voll sympathisch. Rüdiger bildet das Schlusslicht und sammelt die Versprengten auf und André, unser Guide gibt ein gutes Tempo vor. Nicht zu schnell, aber auch nicht zu trödelig. Perfekt.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Pause während der Biketour in Abu Dhabi

High Noon, Badehalt. Raus aus den Bikerklamotten und rein in den Persischen Golf. Und kein Dresscode für die Frauen. Obwohl es auch schwarzgekleidete Muslima gibt, die in Vollmontur im Wasser sind.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Im Wasser mit Skyline von Abu Dhabi

Nach rund zwei Stunden verlassen wir den Strand. Ein letzter Blick.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Abschied vom Strand in Abu Dhabi während der AIDAbella Kreuzfahrt

Der Tag geht zu Ende. Eine sehr nette Tour auf guten Rädern durch Abu Dhabi liegt hinter uns. Körperlich nicht wirklich anstrengend, aber sonnentechnisch schon auch belastend. Hier ist immer Vorsicht geboten. Bei jedem Stopp brennt einem der Stern Löcher nicht nur in den Helm. Sonnenschutz ist wichtig! Unbedingt beachten.

Noch ein paar Kurven durch das Hafengebiet und wir sind da. Ich steige vom Rad und denke, wie schön, eine Alternative zum Bushopping zu haben.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Abschluss der Biketour in Abu Dhabi

Danke AIDA-Team, wieder mal gut gemacht! Dies ist der AIDAbella Reisebericht von der Kreuzfahrt im Persischer Golf.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Blick mit AIDAbella im Hintergrund

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7. Tag mit der AIDAbella - Expo in Dubai

Am 22. November 1928 wurde das Bureau International des Expositions in Paris mit dem Ziel gegründet, einen gemeinsamen internationalen Ausschuss zur Gestaltung und Ausschreibung von Weltausstellungen (auch Exposition Mondiale / Expo) zu bilden. Die Expo 2020 unter dem Motto „Connecting Minds, Creating the Future“ sollte ursprünglich von Oktober 2020 bis April 2021 in den VAE stattfinden. Aufgrund der Pandemie wurde sie aber um etwa ein Jahr verschoben. Das Virus hat der Welt nichts Gutes gebracht. In diesem Fall war es ausnahmsweise ein Glück für uns. Die Expo findet in unserem Reisezeitraum statt!

Unmittelbar hinter den fixen, gut organisierten Sicherheitschecks am Eingang werden wir brutal daran erinnert, dass ja bald Weihnachten ist. Eine Begegnung der dritten Art mit superkitschigen Models, die „Santa‘s Helper“ spielen. Na ja, wer‘s schön findet! Aber ich bin gut gelaunt und nicht kritisch. Also bitte „Cheese“!

Kreuzfahrt Persischer Golf. Weihnachtsfeeling in Dubai bei der Expo

Die ersten Schritte sind unsicher. Wohin? 192 Länder haben Pavillons bestückt. Mal größer, mal kleiner. Das Gelände ist riesig. Also erst einmal den Plan studieren. Die Doppelbrille ist übrigens keine über das Normalmaß hinausgehende Behinderung, sondern einfach nur Faulheit.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Planung der Expo in Dubai

Wir sind in der grünen Zone, dem Sustainability District. Hier geht’s folglich um Nachhaltigkeit. Gleich rechts von uns liegt der Pavillon der Tschechischen Republik. Sie wollen Frühlings-Feeling und wegweisende Initiativen präsentieren. Und was hat das jetzt mit verkohlten Baumstämmen zu tun? Wir werden es nicht erfahren, es ist leider noch geschlossen! Wir sind zu früh dran.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Blick auf einen Pavillon auf der Expo in Dubai

Beim Betrachten der üppigen Vegetation um uns rum, frage ich mich, wie sie das gemacht haben. Es sind richtig große Palmen und Laubbäume, die ja unmöglich schon vor der Expo dagewesen sein können. Es sind also alles Umpflanzungen. Beeindruckend.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Viel Natur auf der Expo in Dubai

Der Weg führt uns am „Campus Germany“ vorbei. Auch hier ist noch zu. Es stehen aber schon Einige an. Bestimmt Deutsche. Das können wir ja.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Deutscher Pavillon auf der Expo in Dubai

Wir steuern direkt auf den „Al Wasl“ Platz zu, der mit einem Durchmesser von 150 Metern als zentrale Drehscheibe der Ausstellung konzipiert worden ist. Al Wasl ist der historische Name von Dubai, er bedeutet aber auch „Verbindung“. Und genau das wollen die Macher dieser Expo: Menschen in den drei thematischen Bezirken – Chance, Nachhaltigkeit und Mobilität – zusammenbringen. Der Platz wird von einem 65 Meter hohen gewölbten Dom gekrönt, dem Logo der Expo 2020 Dubai. Er kann innen und außen als 360 Grad Leinwand dienen. Ein Effekt, der bei Dunkelheit atemberaubend sein muss.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Al Wasl Plaza auf der Expo in Dubai

Zwischen den drei Themenbereichen gibt es noch zwei weitere Bezirke: „Jubilee“ und „Al Forsan“. Insbesondere letzterer zieht uns besonders an. Hier steht der Pavillon der VAE. Schon von außen wirkt er ausgesprochen interessant.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Pavillon der VAE auf der Expo in Dubai

Das Eingangstor ist im Untergeschoss und Bäume säumen den Weg. Sie stehen im hellblauen Wasser. Wie hübsch arrangiert!

Kreuzfahrt Persischer Golf. Bäume im Eingangsbereich der VAE auf der Expo in Dubai

Vor der Automatiktür empfängt uns ein kreisrunder Wasserfall. Oder ist es ein Springbrunnen?

Kreuzfahrt Persischer Golf. Ein Wasserspile bei den VAE auf der Expo in Dubai

Drinnen geht es genauso utopisch weiter. Eine sich drehende Weltkugel, die mit glitzernden Spiegeln einen ganzen Raum mit Lichtern füllt und die eine Reise von Objekten, Ideen und Überzeugungen symbolisieren soll.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Im Pavillon der VAE auf der Expo in Dubai

Im nächsten Raum gehen wir durch die Wüste. Rechts und links echter Sand, auf dem wechselnde Sprüche mittels Projektion zu lesen sind.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Künstliche Wüste auf der Expo in Dubai

Schließlich kommen wir in eine Abteilung, die den Immigranten gewidmet ist, die in den VAE etwas erreicht haben. Das erstaunt uns einigermaßen. Hatten wir nicht auf dem Schirm, dass die Emiratis ihre Arbeitssklaven überhaupt zur Kenntnis nehmen. Es gibt zahlreiche Fotos. Wir betrachten ein Bild mit einer im Kaffeegeschäft erfolgreichen, indische Familie.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Eine indische Familie auf der Expo in Dubai

Wir schauen uns noch einen Film an, der die sehr schnelle Veränderung der Landschaft in den VAE in den letzten 50 Jahren verdeutlicht. Schließlich treten wir wie so oft auf dieser Reise voller tiefsitzender, überwältigender Eindrücke wieder ans Licht. Die Zeit rennt. Was wollen wir noch mitnehmen? Qual der Wahl. Wir entscheiden uns für Saudi-Arabien, das reizt uns.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Saudi Arabien auf der Expo in Dubai

Mit einer Rolltreppe fahren wir in den ersten Stock. Um uns rum eine futuristisch anmutende Installation. Was will uns der Künstler damit sagen? Keine Ahnung!

Kreuzfahrt Persischer Golf. Ein Kunstwerk auf der Expo in Dubai

Oben angekommen betreten wir einen multimedialen Raum, der uns völlig einfängt und uns auf eine Reise quer durch die saudische Landschaft schickt.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Illusionen auf der Expo in Dubai

Die Decke über uns sieht aus wie ein Raumschiff. Wer da jetzt wohl aussteigt? Hoffentlich niemand. Die Leinwand wechselt. Wir schweben über Mekka und sehen die Gläubigen in der Moschee beten.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Mekka auf der Expo in Dubai

Es gibt noch unendlich viel mehr in diesem Pavillon zu sehen. Allein, es zu beschreiben fehlt Zeit und Raum. Wir sind zurück in der realen Welt und streben das russische Haus an.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Russisches Haus auf der Expo in Dubai

Der Begrüßungstext verspricht, dass wir im Inneren sehen werden, was zukünftige Köpfe erreichen können und welche Möglichkeiten die Zukunft bietet. 360 Grad Videoprojektionen sind das Maß aller Dinge. So auch hier. In der Mitte steht ein Gehirn aufgeständert auf dem Rückgrat und leuchtet. Als die Geschichte beginnt, bewegt es sich und fährt ein Stück auseinander. Dazu ertönt dramatische Musik und ringsherum wechseln die Bilder. Eine unsichtbare Stimme fragt, wie wir unseren Ort in der Welt finden oder einander besser verstehen können, trotz unserer Unterschiede. Gute Frage. Ich weiß es nicht!

Kreuzfahrt Persischer Golf. Ein Gehirn teilt sich auf der Expo in Dubai

Die Sonne leuchtet und verlangt wieder Sonnenbrillen. Wir schauen auf die Uhr. Nur noch eine dreiviertel Stunde. Es ist einigermaßen frustrierend. Noch gibt es so viel zu sehen und kaum noch Zeit. Allein schon allen Außenanlagen eine angemessene Aufmerksamkeit zu widmen, ist unmöglich. Dabei sind sie so schön.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Kunst wohin man schaut, auf der Expo in Dubai

Zügig besuchen wir noch Kirgistan, allein schon wegen unserer Nachbarin A’sel. Drinnen steht eine Jurte. Kennen wir. Stand schon mal in Nachbars Garten.

Kreuzfahrt Persischer Golf. Eine Jurte in Kirgistan auf der Expo in Dubai

Wir treten den Rückweg an. Ob wir den Zug nehmen?

Kreuzfahrt Persischer Golf. Der Expozug

Nein, wir gehen zu Fuß. Immer entlang der unendlichen Pflasterreihen. Wer die verlegt hat, wird hoffentlich psychologisch betreut worden sein. Anders ist doch solch ein Arbeit nicht zu ertragen oder?

Kreuzfahrt Persischer Golf. Pflasterarbeiten auf der Expo in Dubai

Resümierend bleibt festzustellen, dass rund viereinhalb Stunden völlig unzureichend sind. Ich empfehle eine Siebentagewoche mit täglichem Achtstundenpensum. Das könnte vielleicht reichen.

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Fakten zum AIDAbella Reisebericht Persischer Golf

Der Gesamtpreis Balkonkabine Vario für zwei Personen betrug 2.812 Euro, davon für den Flug 1.520 Euro. Inzwischen gibt es Direktflüge BER - DXB, wir mussten in Antalya umsteigen, Freigepäck 20 Kg. Der Hinflug ging am Nachmittag um 16:35 Uhr am BER los (drei Stunden vorher da sein) und dauerte einschließlich Umsteigen die ganze Nacht, wir waren 05:15 Uhr in Dubai (Ortszeit - drei Stunden plus Zeitverschiebung). Zurück wurden wir bereits um 04:30 Uhr mit dem Bus am Cruise-Terminal abgeholt, der Abflug war um 08:30 Uhr, am BER sind wir um 15:45 Uhr gelandet. Alle Corona-Unterlagen (s.u.) müssen ständig bereitgehalten werden Es wird auch der Nachweis einer Auslandskrankenversicherung verlangt (Ausdruck).

Die Corona-Maßnahmen vor dem Abflug waren sehr umfangreich. Drei Tage vorher mussten wir einen PCR-Test machen, der von AIDA bezahlt wurde. Der Ausdruck musste unbedingt in Englisch sein! Maximal 12 Stunden vor Abflug machten wir dann noch einen Schnelltest am Wohnort. Am Flughafen in Dubai führten die örtlichen Behörden einen weiteren Schnelltest durch und während des Eincheckens am Cruise-Terminal mussten wir uns nochmals einem von AIDA durchgeführten PCR-Test unterziehen. Außerdem wurde die Körpertemperatur gemessen. An Bord gilt Maskenpflicht in den Innenräumen, außer beim Essen oder an den Bars. In den Außenbereichen soll lediglich der entsprechende Abstand eingehalten werden. Das Personal trägt immer Maske. Für die Reise gilt grundsätzlich die „1 G plus Regel“. Und das Schiff war nur zur Hälfte ausgebucht.

Die Ausflüge lohnen sich wahrscheinlich alle. Wir hatten die große Dubai-Tour, Märchenhaftes Oman, Abendliche Panorama-Fahrt in Abu Dhabi, Bike-Tour in Abu Dhabi und die Expo in Dubai gebucht. Das hat insgesamt für zwei Personen 880 Euro gekostet. Alles war sehr gut organisiert, die Guides haben immer Deutsch gesprochen und kamen entweder aus Indien oder aus Ägypten. Eine Jacke im Bus ist nicht falsch, obwohl wir es nicht als so kalt empfunden haben. Ein kleines Trinkgeld für den Guide ist angeraten. Bei einem Moschee-Besuch sind die Bekleidungsvorschriften (s.u.) unbedingt zu beachten.

Die Sitten und Gebräuche sind zu respektieren, anderenfalls kann es Ärger geben. Der Kleidungsstil ist für Frauen besonders restriktiv, Knie und Schultern sollten bedeckt sein, keine tiefen Ausschnitte, keine offen getragenen Haare, unter Umständen ein Kopftuch (immer dabei haben). Aber auch für Männer gelten langen Hosen und Hemden mit langen Ärmeln als angebracht. Öffentliches Zurschaustellen von Zuneigung sollte unterlassen werden. Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit ist verboten. Aber auch sich alkoholisiert zu zeigen ist untersagt. Für Gastbesuche gelten strenge Regeln, die sehr umfangreich sind. Hier sollte man sich im Detail erkundigen. AIDA hat im Übrigen eine sehr gute Information dazu zusammengestellt, die man an Bord erhält.

Das Klima ist im Winterhalbjahr sehr angenehm. Tagsüber zwischen 27 und 30 Grad und nachts um die 18 Grad. Die Sonne ist aber dennoch sehr aggressiv, Sonnenschutz ist unbedingt zu beachten.

Essen und Trinken ist ein hohes Gut und wird auf der AIDAbella sehr Ernst genommen. Es gibt insgesamt acht Restaurants, von denen die Markt- und Weite Welt Restaurationen ausschließlich Speisen im Buffetservice anbieten. Im Bella Vista gibt es Tischservice, die Getränke sind aber inklusive, und in den Spezialitätenrestaurants Almhütte und Best Pizza @ Sea sind Getränke nur gegen Bezahlung zu erhalten. In den Á-la-Carte-Restaurants Sushi Bar, Buffalo Steak House und Rossini hingegen müssen Speisen und Getränke bezahlt werden. Die Getränke sind in den Buffetrestaurants und im Bella Vista beim Essen inkludiert, es gibt Rot- und Weißwein, Bier und Wasser, Säfte, Kaffee und die üblichen Erfrischungsgetränke. An den Bars muss immer bezahlt werden, es sind die üblichen, moderaten Preise zu erwarten. Bezahlen und auch Trinkgeld geben heißt, die Bordkarte vorzeigen und eine Unterschrift leisten. Natürlich kann man Getränkepauschalen buchen, die in unterschiedlichster Form und entsprechenden Preisen angeboten werden. Das kann sich je nach Geschmack und Bedürfnis durchaus lohnen.

Internetverbindungen bzw. entsprechendes Datenvolumen sind teuer, aber auch hier gibt es Pauschalen, die man sich anschauen sollte. Die AIDA App sollte man auf jeden Fall installieren, damit es man immer auf dem Laufenden. Dies ist ein AIDA Intranet, das nichts kostet und sehr komfortabel gestaltet ist.

Informationen aller Art gibt es an der Rezeption, die rund um die Uhr besetzt ist und jeden Tag ist die Broschüre „AIDA heute“ erhältlich, in der alles Wissenswerte über Häfen, Städte, Länder, Route, Ausflüge, Aktivitäten, Verhaltensregeln u.s.w. drin steht. Bei individuellen, persönlichen Informationen bekommt man einen Extra „Kabinenbrief” und auf dem TV-Monitor erscheint ein entsprechender Hinweis. Über das Fernsehprogramm ist im Übrigen sowieso noch einmal alles abrufbar, was interessant sein könnte. Hier kann man auch die Durchsagen anschalten, die sonst nur außerhalb der Kabine zu hören sind.

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Nicole hat den Bericht kommentiert:

Wow, toller Bericht! Wir steigen am 25.12. auf die Bella und jetzt freu ich mich noch mehr drauf 😊!

grad60.com:

Vielen Dank für das Lob und happy cruising !

A’sel hat uns geschrieben:

Ganz tolle Bilder und Geschichten!!! Sehr informativ und spannend. Die kirgisische Jurte auf der EXPO sieht zwischen den „Giganten“ fast verloren aus ;) Vielen Dank euch für die Ehre, dass Ihr den Pavillon von Kirgisistan besucht und an mich gedacht habt!

grad60.com:

Vielen Dank für die Blumen und der Besuch in Kirgistan war uns eine treue Pflicht!

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Unser Weihnachtsgruß an euch!

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