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Morgenpost-Menü mit Aussicht

Morgenpost-Menü mit Aussicht

Ulli kam zu spät – und das war nicht schlecht. So hatte unsere Morgenpost-Menü Testrunde noch ausgiebig Zeit, in der Skybar des Solar einen Aperitif zu nehmen. Aber von vorne:  Der Eingang liegt versteckt in der Stresemannstraße und führt über einen Hinterhofparkplatz zum Eingang in das Solar. Einige aus der grad60-Generation werden den 60er-Jahre Bau vielleicht noch unter dem Namen „Saskatchewan-Hochhaus“ kennen. Der schon damals berühmte Panoramaaufzug bringt uns auf 70m Höhe und entlockt allen ein „ahh“, als die Sicht über die umliegenden Dächer freigegeben wird.

Blick aus dem Restaurant Solar.jpeg

Und da Ulli ja zu spät ist, steigen wir vom Restaurant im 16. Stock noch eine Etage höher zur Bar. Der Sonnenuntergang ist grandios und der Cremant mit dieser Aussicht und von Ulli gesponsert, allein schon deshalb köstlich.

Sekt im Restaurant Solar.jpeg

Nachdem wir uns ausgiebig Steglitzer Kreisel, Fernsehturm und in Tegel landende Flugzeuge angesehen haben, nehmen wir an unserer Tafel Platz. Bestimmendes Stilelement des Restaurants sind schwarze Tische ohne Decken und Edison-Glühbirnen, also Leuchtkörper mit glimmenden Glühfäden. Dazu passt, dass der sportlich-leger gekleidete Kellner uns duzt. Er erklärt locker und ausführlich die Speisen und Weine. Mir gefällt’s, weil das Gesamtkonzept stimmt und der Service aufmerksam ist. Ganz klassisch werden zuerst unseren drei Damen am Tisch die Teller des ersten Gangs serviert. Und der setzt schon mal ein deutliches Ausrufezeichen.

Morgenpost-Menü im Solar.jpeg

Tafelspitz hört sich ja eher langweilig an. Hier ist es aber eine Komposition mit Roter Bete, Kartoffel-Crunch und Dill-Eis. Sensationell die Mischung der Aromen und Konsistenzen. Wow – so kann‘s weitergehen. Und es geht so weiter! Ein Teller mit tiefer Aushöhlung bietet ein Ei mit Parmesanschaum, Zwiebel und Petersilie. Cremige Konsistenz mit krustigen Akzenten. Perfekt!

Unsere Testrunde mit weit über einem Jahr Morgenpost-Menü Erfahrung horcht auf. Sollte sich hier ein neuer Spitzenreiter herausstellen?

Der nächste Gang mit Fjordforelle, darauf schwarzer Knoblauch. Was ist das denn? Auch hier gibt unser Kellner Informationen: der Knoblauch wird fermentiert und anschließend püriert. Passt. In Erwartung einer scharfen vampirvernichtenden Würze, schieben zwei aus unserer Runde die Zutat zur Seite. Sie werden nie erfahren wie dezent und kussfreundlich Knoblauch schmecken kann.

Morgenpost-Menü Weinbegleitung.jpeg

Die jeweils kredenzten Weißweine sind gut gewählt und entwickeln mit den Gängen genau die richtige Geschmackskomposition. Der jetzt eingeschenkte Rote, ein sehr seltenes Cuvée aus italienischem Nero d’Avola und Cabernet Franc kommt mit derartiger Wucht, dass die Weißweinfraktion aufschreckt. Für mich genau die richtige Kraft und absolut passend zur Rinderschulter. Butterzart, aber in der Komposition bei weitem nicht so originell wie die Gänge davor. Der Wein harmoniert, die Gläser werden geleert. Von allen!

Grundsätzlich mag ich schon ein bisschen Chichi auf dem Teller, sieht einfach nach mehr aus.  Die Nachtisch-Kombination ist aber eher wild und überzeugt mich nicht, schon weil ich kein Bananen-Fan bin. Die Zitronengelee-Würfelchen, die mich an Gelee-Eier zu Ostern erinnern, sind zu viel. Ebenso der Cocktail im kleinen Einweckglas wirkt gewollt und nicht gekonnt.

Dessert Morgenpost-Menü.jpeg

Schade, auf den letzten Metern das Siegertreppchen verpasst. Einhellige Meinung unserer Tester-Runde: Ein großartiges Essen und im Gesamtergebnis ganz weit vorne. Nur kurz hinter dem Favoriten unserer Morgenpost-Runde, der Brasserie Colette von Tim Raue.

Das Fünf-Gänge Morgenpost-Menü mit Weinbegleitung kostet 69,90 Euro, einschließlich Espresso oder Cappuccino. Nur das Wasser muss extra bezahlt werden. Und natürlich der Aperitif, wenn ihr keinen Ulli habt.

Für das Menü musst Du kein Abonnent der Berliner Morgenpost sein. Ein Blick in die letzte Sonntagsausgabe des Monats zeigt, welches Restaurant mit welchem Menü im nächsten Monat folgt.

Nach meinen Erfahrungen gehören grad60-jährige sehr genau zur Zielgruppe, aber auch Jüngere sind dabei. Im Solar, schon alleine wegen des angeschlossenen Clubs, war der Altersdurchschnitt eher jünger und damit eindeutig im Kontrast zum Morgenpost-Menü im Kempi.

Habt Ihr auch Erfahrungen mit dem Morgenpost-Menü gemacht? Schreibt doch mal an info@grad60.com.

Und, hey Martin, alter Veganer, gibt’s sowas leckeres auch ohne Fleisch?

Am Anfang des Artikels steht “Werbung unbeauftragt”, das heißt, dass dieser Artikel ohne Beeinflussung und Bezahlung geschrieben wurde. Warum der Vermerk trotzdem dort steht, erfahrt ihr auf unserer Seite “Transparenz”.

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